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(tb) In Teilen Berlins organisiert der Internet-Versandhändler Amazon die Paketzustellung selbst. Mitte Mai ging in Tegel ein Verteilzentrum in Betrieb, das den Nordwesten und die Mitte der Stadt bedient.

Dabei greift Amazon auf die Leistungen von Partnern zurück. AZ Logistik, DRS Postservice, Interkep Liefery und TVS Autoserv heißen die Zustelldienste, die Amazon-Pakete nunmehr transportieren. Allesamt waren bislang nicht als KEP-Dienste von nennenswerter Bedeutung aufgefallen.

 

In der 15.000 Quadratmeter großen Logistikanlage mit 7000 Quadratmeter großer Halle stellen 40 Mitarbeiter die Pakete zusammen. Die Zustellfahrer erhalten jeweils einen Container mit Sendungen für ihre Tour, die sie nur noch in das Fahrzeug umladen müssen. Insgesamt setzt Amazon gut 90 Transporter ein. Am Tag werden bis zu 10.000 Pakete zugestellt. Die Kapazität soll langsam steigen. Für die Bedienung des weiteren Stadtgebietes braucht Amazon allerdings mindestens weitere Verteilzentren.

 

Ähnlich wie in Berlin war Amazon bereits in München vorgegangen. In Städten mit einer größeren Zahl Empfänger kommt das nötige Sendungsvolumen zusammen, um die Zustellung selbst organisieren zu können. Anders schaut dies in der Fläche aus, in der auch die als Wettbewerber der Deutschen Post auftretenden Brief- und Paketdienste ihre Probleme haben. Im Bereich Luftfracht schloss Amazon derweil Verträge mit zwei Gesellschaften. Sowohl von Atlas Air als auch von der Air Transport Service Group mietete Amazon 20 Maschinen des Typs Boeing B 767 F. In beiden Fällen stellen die Fluggesellschaften das Personal und sind für die Wartung und Versicherung der Flugzeuge zuständig.