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(tb) Die Deutsche Post schränkte im Februar die Leerung in schwächer besiedelten Gegenden drastisch ein. Nur noch in Städten mit mehr als 200 000 Einwohnern, Kreisstädten, kreisfreien Städte sowie an Bahnhöfen mit ICE-Anschluss werden seitdem ausgewählte Briefkästen sonntags geleert.

 

Anderswo kommt der Briefkastenleerer erst wieder am Montag – wie es in ländlichen Gegenden seit vielen Jahren üblich ist. Insgesamt sank die Zahl der sonntags angesteuerten Briefkästen von 11 000 auf 2000. Am gesamten Briefaufkommen haben Privatkunden noch einen Anteil von 15 Prozent. Die übrigen Sendungen stammen von Geschäftskunden, die sonntags nicht arbeiten. Ohne die Post von kleinen Unternehmen und Freiberuflern, deren Auflieferungen nicht abgeholt werden, bleiben die Briefkästen sonntags leer und werden auch dann nicht voll, wenn sie nunmehr nicht mehr geleert werden.

 

Probleme mit dem Postrecht sieht die Deutsche Post nicht. Vorgeschrieben ist eine „bedarfsgerechte Leerung“, die nach Einschätzung der Post auch weiterhin erfolge. Da der Konzern zudem deutlich mehr Briefkästen ausgestellt hat, als er den Vorgaben zufolge muss, leert er viele Briefkästen über den Bedarf hinaus. Mancher Briefkasten dürfte, nähme man den Terminus „bedarfsgerechte Leerung“ sehr wörtlich, wohl nur ein-, zweimal die Woche geleert werden, wenn überhaupt. Das war aber gerade in dünn besiedelten Gegenden auch in der guten alten Zeit schon so.