Wenn die Nächte am längsten sind und es draußen frostig kalt ist, dann schlägt die Stunde eines Mannes, der in einer einzigen Nacht die ganze Welt beschenkt. In seinem zauberhaften Schlitten finden sowohl er selbst wie auch seine Geschenke Platz.

Seit der Mensch vor 5000 Jahren den Schlitten erfunden hat, ist das Gleiten über den Schnee eine verheißungsvolle Fortbewegungsart, die einen nicht mehr ganz an den Boden fesselt, aber noch kein Fliegen ist. Nur der geheimnisvolle Mann und seine Tiere wissen, wie viel noch fehlt, um das winterliche Gefährt in die Luft zu heben.

Im Gegensatz zu sämtlichen anderen Hirscharten gelten Rentiere seit über drei Jahrtausenden als domestiziert. Die im Norden beheimateten Tiere schlafen nur dann, wenn sich in der ewigen Dunkelheit des langen Winters die Gelegenheit dazu bietet. Ihr dichtes Fell aus hohlen Haaren hält sie selbst bei eisigen Temperaturen warm. Erst in der Weihnachtszeit offenbaren sie ihre besondere Eigenschaft, die sie befähigt, den Geschenkeschlitten über die Welt zu ziehen.

Zum ersten Mal erwähnt wurde die Fortbewegungsart des Weihnachtsmanns in dem 1821 veröffentlichten Gedicht „Old Santeclaus with Much Delight“ des New Yorkers William Gilley. Einen sehr viel größeren Einfluss hatte jedoch das 1823 anonym publizierte Gedicht „Twas the night before Christmas“. Aus dem heimeligen Weihnachtsfest in jenen Versen, die dem New Yorker Clement Clarke Moore zugeschrieben werden und die Erich Kästner 1947 ins Deutsche übersetzte, entwickelte sich die heutige amerikanische Weihnachtstradition.

Das Motiv ist von Jennifer Dengler aus Bonn entworfen worden. Erstausgabetag: 2. November 2018.

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