(tb) DHL Freight geht neue Wege in der Rekrutierung neuen Personals. Die Speditionstochter der Deutschen Post erprobt an fünf Standorten die wechselweise Beschäftigung von Mitarbeitern im Lager und als Lastwagenfahrer. Damit erwerben die Arbeitnehmer vielseitige Qualifikationen in verschiedenen Bereichen der Logistik. Für den Arbeitgeber bedeutet dies einen flexibleren Einsatz des Personals.

In Erfurt, Koblenz, Maintal, Malsfeld und Sehlem schafft DHL Freight zunächst 30 Stellen, um Erfahrungen zu machen. Erweist sich der Versuch als erfolgreich, möchte DHL Freight europaweit bis zu 500 neue Fahrer einstellen. Damit geht das Unternehmen auch vom Konzept ab, die Transporte ausschließlich von selbstständigen Spediteuren durchführen zu lassen.

Die gesamte Logistikbranche kämpft derzeit mit Arbeitskräftemangel. Das wird zum einen mit der guten Situation am Arbeitsmarkt begründet, auf dem in vielen Gegenden Vollbeschäftigung oder annähernd Vollbeschäftigung herrscht. Zum anderen verweisen die Logistiker auf das schlechte Image des Lastwagenfahrers an sich. Schließlich kommt das Wachstum der Logistik während der vergangenen Jahre zur Sprache. Verschwiegen wird in der Argumentation die mangelhafte Bereitschaft zur Ausbildung.

Bis vor rund 15 Jahren haben viele junge Männer den Lastwagenführerschein als Wehrpflichtige oder Zeitsoldaten bei der Bundeswehr erworben. Diese Ausbildung hat die Bundeswehr aus Kostengründen schon lange vor der Aussetzung der Wehrpflicht abgeschafft. In der Folgezeit bildeten Spediteure und andere Unternehmen der Logistikbranche nur unzureichend Lastwagenfahrer aus.