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Hin und wieder haben wir das Glück, einem außergewöhnlichen Naturschauspiel beiwohnen zu dürfen. Großes Staunen rufen vor allem Himmelserscheinungen hervor, die auf Lichtbrechung beruhen.

Am bekanntesten dürfte der Regenbogen sein, es gibt aber etliche weitere. Treffen beispielsweise warme und kalte Luftschichten aufeinander, beeinflussen sie die von der Sonne ausgehenden Strahlen unterschiedlich. So entsteht das Phänomen der Luftspiegelungen.

Wohl jeder von uns hat schon einmal gedacht, die Straße wäre nass, obwohl sie es nicht ist. Was wir wirklich sehen, ist eine Spiegelung des Himmels. Ist die Straße stark aufgeheizt, erhöht sich die Lufttemperatur direkt darüber. Die Luft auf Augenhöhe des Beobachters ist dagegen kälter. Bei entsprechend großem Einfallswinkel wird das Licht über der Straße nach oben reflektiert, sodass wir ein umgekehrtes Bild des Himmels betrachten. Als Fata Morgana tritt die sogenannte untere Luftspiegelung vermehrt in Wüsten auf.

Dieser Effekt funktioniert genauso gut umgekehrt – obere Luftspiegelungen sind allerdings seltener. Hierbei liegt über einer kalten eine warme Luftschicht, was häufig über Wasser der Fall ist. Das Licht wird nach dem gleichen Prinzip umgelenkt, dieses Mal aber nach unten. Dadurch sind Spiegelungen am Himmel möglich, die je nach atmosphärischen Bedingungen auf dem Kopf stehen oder mehrfach gespiegelt und dementsprechend aufrecht sind. Auf dieser Erscheinung könnte übrigens der Mythos des Fliegenden Holländers beruhen.

Mit viel Glück lassen sich am Morgen oder Abend, wenn sich die Sonne kurz über dem Horizont befindet und die Strahlen verschiedene Luftschichten passieren, unvergessliche Vorgänge beobachten. Wer es nicht selbst erlebt hat, mag kaum glauben, dass die Sonne völlig verzerrt, durchtrennt oder mehrfach zu sehen und je nach Luftschicht nach oben oder unten gespiegelt sein kann. Wie auf einer der Briefmarken der Serie „Himmelsereignisse“ dargestellt, kann sie sogar eckig erscheinen.

Die Motive sind von Bettina Walter aus Bonn entworfen worden. Erstausgabetag: 07. Februar 2019.

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