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(tb) Die Portoerhöhung im Briefdienst kommt zum 1. Juli. Das kündigte die Deutsche Post an, nachdem die Bundesnetzagentur den Spielraum für die Anhebung der Entgelte auf durchschnittlich 10,63 Prozent beziffert hatte.

Noch am 15. Januar hatte die Regulierungsbehörde eine Erhöhung um nur 4,8 Prozent genehmigt. Im März legte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) dann eine Neufassung der Verordnung vor, die der Deutschen Post eine höhere Portoanhebung erlaubte.

Ganz glücklich wird die Deutsche Post mit der Portoerhöhung aber womöglich nicht, denn die Bundesnetzagentur kündigte an, die Qualität der Leistungen künftig kontrollieren zu wollen. Über die Entwicklung des Filial- und Briefkastennetzes muss die Post fortan ebenso berichten wie über die werktägliche Zustellung und die Brieflaufzeiten. Für die Zahl der in der Zustellung tätigen Mitarbeiter fordern die Regulierer halbjährlich vorgelegte Daten. Stellen die Beamten fest, dass das Qualitätsniveau sinkt, behalten sie sich den vollständigen oder teilweisen Widerruf der Entscheidung vor.

Somit reagieren sie auf die wachsende Zahl Beschwerden von Kunden, die aber nicht nur über die Deutsche Post, sondern auch über andere Brief- und Paketdienste klagen. Allerdings unterliegt einzig und allein die Deutsche Post der strengen Regulierung, da sie eine marktbeherrschende Stellung einnimmt.

Formal hat die Bundesnetzagentur ihren Beschluss zur Diskussion gestellt und wird Ende Mai einen endgültigen Bescheid erstellen. Daher kann die Deutsche Post erst danach die einzelnen Entgelte festlegen und veröffentlichen. In der Praxis dürfte sie zum Zeitpunkt der Bekanntgabe aber längst die Briefmarken für die neuen Entgelte gedruckt haben, denn die Herstellung und Verteilung nass- und selbstklebender Werte in Millionenauflagen kann selbst einer der größten Logistikkonzerne der Welt nicht von heute auf morgen bewältigen.