Eine der bedeutendsten Sammlungen von Briefmarken und Briefen der Altdeutschen Staaten, Amerikas, der Schweiz und Österreichs wird seit vielen Jahrzehnten nun wieder zum Verkauf angeboten.

Zusammengetragen wurde die Kollektion von dem international bekannten Unternehmer und begeisterten Philatelisten Erivan Haub. Sein philatelistisches Lebenswerk ist derart umfangreich, dass eine Serie von insgesamt 30 Briefmarkenauktionen über fünf Jahre verteilt in Wiesbaden, New York, Zürich, Stockholm, London und Essen geplant ist. Angeboten werden die verschiedenen Sammlungsteile unter dem Namen „Sammlung Erivan“.

Der Startschuss der Auktionsserie erfolgt mit Raritäten verschiedener Länder am 1. Juni 2019 bei der Briefmarken-Weltausstellung in Stockholm. Im Abstand von jeweils einer Woche folgen dann Auktionen in Wiesbaden (Altdeutsche Staaten), Zürich (Österreich sowie Lombardei-Venetien) und New York (Amerikanische Postgeschichte). Die nächsten Auktionen folgen im November 2019. Experten sprechen von der bedeutendsten Versteigerungsserie exklusiver Briefmarken seit dem Verkauf der Altdeutschland-Kollektion des amerikanischen Industriellen John Boker Jr. zwischen 1985 und dem Jahr 2000.

Die Anfänge der einmaligen Kollektion gehen bis in die 1950er Jahre zurück. Damals besuchte Erivan Haub erstmals Briefmarkenauktionen. Er konzentrierte sich auf den Erwerb der bedeutendsten und qualitativ hochwertigsten Raritäten seiner Sammelgebiete. Über ein halbes Jahrhundert schuf er Kollektionen, die zu Legenden wurden. Nun ist der Moment gekommen, da sich sein philatelistischer Tresor öffnet. Nach vielen Jahrzehnten bekommt die heutige Sammlergeneration die Gelegenheit, die bedeutendsten Raritäten für ihre Sammlungen zu erwerben. Das Spitzenstück der Altdeutschland-Philatelie, der Baden-Fehldruck (Abbildung), wechselte letztmals 1985 den Besitzer. Die lokale Postmeister-Briefmarke „Blue Boy“ aus der amerikanischen Stadt Alexandria wurde zuletzt 1967 auf einer Auktion angeboten. Das Spitzenstück der Schweiz-Philatelie, ein Einschreibe-Brief des Notariats aus Greiffensee mit den beiden ersten Zürich-Briefmarken, war seit Beginn der 1990er Jahre nicht mehr auf dem Markt.

Mit der Vermarktung und dem Verkauf wurden die Briefmarken-Auktionshäuser Heinrich Köhler in Wiesbaden, H.R. Harmer in New York sowie Corinphila Auktionen in Zürich beauftragt. Die drei Auktionsfirmen gehören zur Unternehmensgruppe Global Philatelic Network mit insgesamt fünf Standorten in Europa, Amerika und Asien. Eine umfangreiche Ankündigungsbroschüre mit einer großen Auswahl der außergewöhnlichen Raritäten von Altdeutschland, Schweiz, Österreich, Lombardei- Venetien, USA und Zeppelinpost ist in Kürze verfügbar. Ausführlich dargestellt sind darin auch die zeitgeschichtlichen und politischen Ereignisse, die im Zusammenhang mit den verschiedenen Markenausgaben stehen. Die Broschüre kann bei den Auktionsunternehmen kostenlos angefordert werden.

Abbildung: 1851, 9 Kreuzer schwarz auf blaugrün statt auf lilarosa, „Baden-Fehldruck“ (MiNr. 4F)