Drucken

Die nach Angaben der Österreichischen Post weltweit erste Blockchain-Marke "Crypto Stamp" sorgt aktuell unter Sammlern für Furore. Die große Aufmerksamkeit könnte der Philatelie Auftrieb bescheren - oder zahlreichen unseriösen Angeboten Tür und Tor öffnen.

Sammler österreichischer Marken wissen um die vielen einfallsreichen Ausgaben, bei denen von Stickereien über Holzmarken bis hin zur kultigen Lederhose scheinbar schon alles dabei war. Die MICHEL-Rundschau berichtet aber im Juni-Heft von einer neuen Sondermarke, die digitale und analoge Welt auf ganz neue Art und Weise verbindet.

Mit der "Crypto stamp" ist sowohl die übliche Verwendung als Frankierungs- oder Sammlerstück als auch die Speicherung und Weitergabe in einer digitalen Blockchain möglich. Verwendung und Sammlung des Stücks können also unabhängig voneinander in beiden Welten erfolgen. Physisch kann der modern gestaltete Block mit Einhorn-Motiv als normales Postwertzeichen genutzt werden, digital liegt dessen Pendant nach der ersten Aktivierung solange in der eigenen "digitalen Geldbörse", einem sog. Wallet, bis es in der Ethereum-Blockchain weitergegeben bzw. verkauft wird.

Der Markenblock hat die Form einer Scheckkarte. Die physische Briefmarke links kann vom zweiten Teil abgetrennt werden, der unterhalb der Rubbelschicht Zugangsdaten zu einem Wallet enthält, in dem die digitale Crypto stamp liegt.

Das abgebildete Einhorn ist das "Wappentier" der Ethereum-Community und hat zudem symbolische Bedeutung: Erfolgreiche Start-up-Unternehmen, die mit mindestens einer Milliarde US-Dollar bewertet werden, werden in der Geschäftswelt „Einhörner“ genannt, weil sie genauso selten anzutreffen sind wie die Fabelwesen.

Vor Verkaufsstart war nicht absehbar, auf welche Resonanz die neuartige Marke treffen würde. Die Sondermarke zu 6,90 € mit einer Auflage von 150.000 Stück ist in den Filialen offenbar noch nicht ganz ausverkauft, wird auf Plattformen wie Ebay aber bereits zu Höchstpreisen angeboten wie u.a. futurezone.at berichtet.

Für ein komplettes Set inklusive der teuersten roten Marke finden sich Ende Juni 2019 sogar Preise von 1 Mio. € (Abbildung: Ebay-Plattform am 27.06. um 16 Uhr).

Ob dieser Hype lange anhalten wird, ist mehr als fraglich, Experten warnen bereits vor solchen rein spekulativen Höchstpreisen. Das weltweite Medienecho lässt aber doch auf positive Effekte für die Philatelie insgesamt hoffen!