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Die Post veröffentlichte am 1. Juli 2019 aufgrund der Portoerhöhung acht Postwertzeichen verschiedener Wertstufen der Freimarkenserie Blumen.

Kornblume

Viele Jahrhunderte lang war die Kornblume (Centaurea cyanus) als typischer Begleiter von Getreidefeldern fest im Landschaftsbild verankert. Inzwischen ist die violettblaue Blume selten geworden: Intensive Düngung und der übermäßige Einsatz von Pestiziden haben für einen rapiden Rückgang der einst üppigen Bestände gesorgt.

Die mit dem Löwenzahn und der Ringelblume verwandte Kornblume gedeiht am besten an sonnigen Standorten auf humusreichen, leicht kalkhaltigen Böden. Dank der Ausweisung von Schutzgebieten und der Förderung des biologischen Ackerbaus trifft man sie heute mancherorts wieder häufiger an.

Große Kapuzinerkresse

Die ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika stammende Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) gehört zu den beliebtesten Gartenpflanzen. Ihre kreisrunden Blütenblätter, an denen man die Zier- und Würzpflanze schon von Weitem erkennt, bilden im Sommer ein leuchtendes Farbenmeer. Die essbaren Blüten und Blätter gelten aufgrund ihres hohen Anteils an Vitamin C und der antibiotischen Wirkung der in ihnen enthaltenen Senföl-Glykoside als sehr gesund. Außerdem ist sie eine hervorragende Heilpflanze gegen Husten, Bronchitis, Hals- und Rachenentzündungen, die schon von den Inka medizinisch genutzt worden sein soll.

Zweifarbige Flockenblume

Mit geschätzten 500 Arten sind Flockenblumen sehr formenreich. Unter ihnen ist die Zweifarbige Flockenblume (Centaurea dealbata), deren Blütenmitte eine wesentlich hellere Färbung aufweist als die rotvioletten Randblüten.

Ursprünglich stammt sie aus dem Kaukasus und Kleinasien, wo sie offenes Gelände, Steppen, Bergwiesen und Felshänge bis zu einer Höhe von 2400 Metern besiedelt. In Mitteleuropa wird sie seit über 200 Jahren als Zierpflanze kultiviert. Der deutsche Name bezieht sich auf die bei vielen Arten tief eingeschnittenen Randblüten, welche den Blütenköpfen ein flockiges Aussehen verleihen.

Wild-Gladiole

Das Verbreitungsgebiet der seltenen Wild-Gladiole (Gladiolus palustris) erstreckt sich von Ostfrankreich über Österreich und Oberitalien bis nach Bulgarien. In Deutschland ist sie vor allem im Alpenvorland beheimatet und in Höhenlagen bis zu 1500 Meter anzutreffen. Der weitaus größte Bestand liegt in den Kalkmagerrasen der Königsbrunner Heide bei Augsburg. Weitere Vorkommen finden sich in der Oberrheinischen Ebene in Rheinland-Pfalz und rund um den Bodensee. Ihren Namen verdankt die Wild-Gladiole dem lateinischen Begriff „gladiolus“, was „kleines Schwert“ bedeutet und sich auf die Form der Blätter bezieht. Ein Ritter, der sie unter seiner Rüstung trug, galt als unverwundbar.

Buschwindröschen

Zephyr, der Gott des Windes, der in der Antike als Frühlingsbote verehrt wurde, soll einst mit der liebreizenden Nymphe Anemona Liebesbande geknüpft haben. Als seine Gattin Flora davon hörte, verwandelte sie ihre Rivalin in eine Blume. Wie schön die Nymphe gewesen sein muss, lässt sich im Frühjahr bei einem Waldspaziergang erahnen, wenn die ersten Buschwindröschen (Anemone nemorosa) ihre strahlend weißen Blüten mit den gelben Staubblättern und die dreiteiligen Hochblätter entfalten.

In Deutschland ist das Buschwindröschen flächendeckend verbreitet, nur in Küstenmarschen und anderen waldfreien Landschaften sucht man es vergeblich.

Wildes Stiefmütterchen

Die wilde Form des Stiefmütterchens (Viola tricolor) wächst auf Wiesen, Äckern und an Wegrändern, aber auch auf Brachflächen und Schutthalden. Das in den drei Farben Violett, Gelb und Weiß blühende Wilde Stiefmütterchen ist über weite Teile Europas und Asiens verbreitet; lediglich in den südlichsten und in den nördlichsten Regionen findet man es nicht.

Seinen deutschen Namen verdankt es den fünf bunten Kronblättern, die ihrer Größe und Farbe nach mit einer Stiefmutter, ihren zwei leiblichen Töchtern und den zwei Stieftöchtern verglichen werden.

Großes Löwenmäulchen

Die ursprünglich aus Nordamerika und dem Mittelmeerraum stammenden Löwenmäulchen zieren als farbenfrohe Sommerblumen seit vielen Jahrhunderten auch heimische Bauerngärten.

Ihren Namen verdanken sie ihrem samtigen Aussehen und ihrer außergewöhnlichen Form – bei sanftem seitlichem Druck öffnen sich die lippenartigen Blüten wie ein kleiner Mund. Das Große Löwenmäulchen (Antirrhinum majus) blüht von Juni bis in den späten September in nahezu allen Farben – von weiß über gelb und orange bis zu rosa und rot.

Orangerotes Habichtskraut

Auf Wildgras-Halden und sonnigen Magerrasen der alpinen und subalpinen Stufe gedeiht das Orangerote Habichtskraut (Hieracium aurantiacum). Von den leuchtenden Körbchenblüten werden sowohl Vögel, die sich von den Samen der Pflanze ernähren, wie auch eine große Vielzahl an Insekten angezogen. Der botanische, 1753 durch Carl von Linné vergebene Name Hieracium leitet sich vom griechischen Wort hierax für Habicht oder Falke ab. Er geht vermutlich auf die Enden der Zungenblüten zurück, die Habichtflügeln ähneln sollen.

Die Motive sind von Stefan Klein und Olaf Neumann aus Iserlohn entworfen worden. Erstausgabetag: 1. Juli 2019.

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