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Astronomen vermuteten schon lange, dass Kometen komplexe organische Kohlenstoffverbindungen – die Grundbausteine des Lebens – enthalten. Doch im Gegensatz zur Erde, die ihr Antlitz seit ihrer Entstehung ständig verändert hat, blieben die Wanderer zwischen den Welten seit 4,6 Milliarden Jahren unverändert.

Eine Sonde der Europäischen Weltraumorganisation ESA hat den Kometen Tschurjumow-Gerassimenko, kurz Tschuri, mehr als zwei Jahre lang bei seiner Annäherung an die Sonne begleitet.

Die in Friedrichshafen am Bodensee gebaute Sonde Rosetta startete am 2. März 2004 mit der Trägerrakete Ariane 5 vom Weltraumzentrum Kourou in Französisch-Guayana. Rosetta erreichte den Orbit des ungewöhnlich, wie eine Badeente geformten Kometen im August 2014. Die gemessenen Daten und beeindruckenden Fotos beantworteten einige Fragen, haben die Wissenschaftler aber auch überrascht. Bis dahin wurden die unsere Fantasie anregenden Gebilde als schmutzige Schneebälle bezeichnet. Stattdessen gibt es auf Tschuri viermal so viel Staub wie Eis. Außerdem entdeckte das Team der Rosetta-Mission ein Molekül, mit dem nicht zu rechnen war: Sauerstoff, wie er in der Atmosphäre unseres Planeten vorkommt.

Die leuchtkräftigsten Himmelskörper, die man bisher entdeckt hat, sind Quasare. Beobachter können die mehrere Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernten und aus der frühesten Zeit des Universums stammenden Strahlungsquellen nur als Lichtpunkte wahrnehmen.

Quasare sind keine Sterne, sondern aktive Zentren von Galaxien, von denen wir merkliche Strahlung im Bereich der Radiowellen auffangen. Lange Zeit kannte niemand den Ursprungsort der von den Quasaren ausgesendeten riesigen Energiemengen. Astrophysiker nehmen an, dass sie aus supermassereichen Schwarzen Löchern in deren Zentren stammen. Schwarze Löcher gibt es nach aktuellen Studien inmitten jeder Galaxie, doch die der Quasare sind bis zu tausendmal massiver als jenes im Zentrum unserer Milchstraße.

Für die Physiker überraschend war, dass solche Giganten offenbar schon weniger als eine Milliarde Jahre nach dem Urknall existierten. Unklarheit besteht immer noch in der Frage, wie und warum sich so gewaltige Schwarze Löcher bilden konnten.

Die Motive sind von Andrea Voß-Acker aus Wuppertal entworfen worden. Erstausgabetag: 1. Juli 2019.

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