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In Thüringen ist die bräunliche Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros) am häufigsten anzutreffen, deutschlandweit ist sie jedoch selten. Die ortstreuen Tiere favorisieren strukturreiche Gebiete an Siedlungsrändern. Komplexe blattartige Hautbildungen um die Nase, die der Art ihren Namen gaben, ermöglichen es ihnen, Töne zu bündeln und gezielt auszurichten.

Im Gegensatz zu anderen Fledermausarten können sie bei geschlossenem Maul Laute durch die Nase ausstoßen sowie gleichzeitig rufen und horchen. In der Morgenund Abenddämmerung gehen sie auf Nahrungssuche nach kleineren Käfern, Nachtfaltern und Fliegen. Dabei sind sie sehr wendige, wenn auch eher langsame Flieger.

Das Graue Langohr (Plecotus austriacus) ist eine mittelgroße Fledermausart mit langem grauem Fell und sehr großen Ohren. In Deutschland ist sie weit verbreitet, erreicht aber keine der Küsten und ist beinahe überall selten. In der Nähe menschlicher Behausungen fühlt sich die typische Dorffledermaus besonders wohl. Ihre Quartiere wählt sie fast immer in und an Gebäuden.

Bei Einbruch der Dunkelheit geht das Graue Langohr auf die Jagd. Auf der Speisekarte stehen in erster Linie Nachtfalter, die geschickt und in flatterndem Flug zumeist im freien Luftraum erbeutet werden. Ihre Ultraschallrufe kann diese Fledermausart wahlweise durch den Mund oder die Nase abgeben.

Die mittelgroße Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) hat auffällig lange Vorderzähne und eine kurze, gedrungene Schnauze, die der Art ihren Namen verlieh. Auch dank ihres schwarzen, seidigen Fells und der breiten Ohren ist sie mit keiner anderen europäischen Art zu verwechseln. Sie ist stark an den Wald gebunden, wo sie nicht nur Nahrung, sondern auch ihre Quartiere sucht. Zur Jagd benötigt die Mopsfledermaus eine sehr abwechslungsreiche Landschaft mit einem großen Angebot kleiner Insekten.

Die Spezialisierung auf Lebensraum und Beute macht sie weniger flexibel als andere Fledermausarten, weshalb sie bei Verlusten nur schwer ausweichen kann und in ganz Europa als gefährdet gilt.

Erstausgabetag: 1. August 2019.

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