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„Meine Kunst lasse ich nicht liegen, ich müsste mir ewige Vorwürfe machen.“ Das vermerkte Clara Wieck, wie sie vor ihrer Hochzeit mit dem Komponisten Robert Schumann hieß, in einem ihrer Tagebücher.

Liegen ließ sie ihre Kunst wahrlich nicht; sie wurde zur bedeutendsten Pianistin ihrer Zeit und prägte das Musikleben des 19. Jahrhunderts wie nur wenige andere Persönlichkeiten. Anlässlich ihres 200. Geburtstages erscheint eine Briefmarke, die den Tagebucheintrag und ein Porträt der Klaviervirtuosin und Komponistin zeigt.

Clara Josephine Wieck wurde am 13. September 1819 als zweites Kind von Friedrich Wieck und dessen erster Ehefrau Mariane Wieck, geb. Tromlitz, in Leipzig geboren. Friedrich Wieck handelte mit Musikalien und Musikinstrumenten und galt als einer der führenden Musikpädagogen des beginnenden 19. Jahrhunderts. Er bildete seine Tochter Clara systematisch aus: Kurz nach ihrem neunten Geburtstag trat sie zum ersten Mal öffentlich auf, die Konzertsaison 1837/38 führte zum internationalen Durchbruch. Im September 1840 heiratete sie gegen den erklärten Willen ihres Vaters den Komponisten Robert Schumann. Die ersten vier Jahre wohnte das Ehepaar im heutigen Schumann-Haus in Leipzig; Ende 1844 zogen sie nach Dresden und 1850 weiter nach Düsseldorf. Dort erlebten sie unruhige Jahre, die von Claras Schwangerschaften und Roberts sich verschlechterndem Gesundheitszustand geprägt waren. Hier lernte Clara Schumann auch den jungen Komponisten Johannes Brahms kennen, mit dem sie eine lebenslange Freundschaft verband.

Ihre Konzertreisen führten Clara Schumann durch ganz Europa. 1878 wurde sie zur „Ersten Klavierlehrerin“ des neu gegründeten Dr. Hoch’s Konservatoriums in Frankfurt am Main berufen. Am 12. März 1891 gab sie ihr letztes Konzert, ein Jahr später zog sie sich auch aus dem Lehramt zurück. Clara Schumann starb am 26. März 1896 in Frankfurt am Main. Sie wurde neben ihrem Mann auf dem Alten Friedhof in Bonn beigesetzt.

Erstausgabetag: 5. September 2019

Das Motiv ist von Prof. Matthias Beyrow und Constanze Vogt entworfen worden.

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