Liebe MICHEL-Redaktion,

beim Studium der Freimarken-Serien im MICHEL-Deutschland-Spezial 2019 ist mir aufgefallen, dass die Markenfarben bei den Marken im Stichtiefdruckverfahren genau angegeben werden, während bei der Blumen-Serie nur „mehrfarbig“ genannt wird. Warum ist das so?

Mit freundlichen Grüßen
Holger S.


 

Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre Anfrage bezüglich der Farbangaben im MICHEL-Deutschland-Spezial. Bei der Bestimmung einer Markenfarbe ist nicht der Gesamteindruck, sondern immer die Druckfarbe selbst maßgeblich.

Bei älteren Druckverfahren wie Stichtiefdruck oder Buchdruck wird die gewünschte Farbe eigens angemischt und dann auf das Markenpapier übertragen. In der Regel besteht also das gesamte Markenbild oder doch große Teile davon aus dieser einen Farbe, die mithilfe des MICHEL-Farbenführers bestimmt werden kann.

Bei moderneren Druckverfahren wie Rastertiefdruck oder Offsetdruck wird das Gesamtbild hingegen aus vielen, eng nebeneinandergesetzten Farbpunkten aufgebaut, die sich aus der Entfernung betrachtet zu den optisch wahrgenommenen Farben mischen. Verwendet werden im modernen Offsetdruck in der Regel die Druckfarben Schwarz, Cyan, Yellow und Magenta, die unter dem Fadenzähler deutlich als diese zu erkennen sind. Eine Farbbestimmung nach dem MICHEL-Farbenführer ist bei Offset-Markenbildern, wie sie bei der Freimarkenserie „Blumen“ gegeben sind, also nicht sinnvoll.

Mit freundlichen Grüßen
MICHEL

Abbildung 1: Bund MiNr. 1955 aus der Serie "Frauen der deutschen Geschichte" im Stichtiefdruck.
Abbildung 2: Bund MiNr. 3469 aus der Serie "Blumen" im Offsetdruck.

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