Am 13. und 14. September 2019 lud das Auktionshaus Rauhut & Kruschel zum Auftakt der philatelistischen Herbstsaison nach Mülheim an der Ruhr ein.

Die 193. Versteigerung des Hauses bot weit mehr als 10.000 Lose. Die große Nachfrage wurde durch bemerkenswerte Zuschlagsergebnisse bestätigt: Mit einem Gesamtumsatz von 2 Mio. Euro inklusive Aufgeld ohne Mehrwertsteuer wurde die erfolgreiche Entwicklung der letzten Jahre fortgeschrieben.

Mit der Auflösung einer außergewöhnlichen Forschungs- und Spezialsammlung kamen Liebhaber der Philatelie und Postgeschichte des Osmanischen Reiches auf ihre Kosten. Das Angebot stammte aus dem Nachlass eines passionierten Philatelisten, der mit großem Fachwissen eine einmalige Sammlung der klassischen Markenausgaben des Osmanischen Reiches zusammengetragen hatte. Den Spitzenzuschlag von 4500 Euro erzielte ein seltener Kehrdruck-12er-Block der 1-Piaster-Portomarke – die wahrscheinlich größte existierende Einheit dieser Ausgabe.

Die traditionell stark besetzten Gebiete Altdeutschlands glänzten ebenfalls mit diversen beachtlichen Zuschlägen.

So wurde ein Sammellos verschiedener Essays und Probedrucke der Markenausgaben des Norddeutschen Postbezirks für 15.500 Euro zugeschlagen, während ein frankierter Laufzettel aus Preußen mit einer 2 Kreuzer orange – das einzig bekannte Exemplar mit einer Kreuzer-Frankatur – auf 4500 Euro gesteigert wurde.

Ein badisches Glanzstück in Form eines ungebrauchten Viererblocks der 9 Kreuzer karmin wurde nach intensivem Bietergefecht für 8000 Euro zugeschlagen – bei einem Ausruf von 2500 Euro.

Abbildungen: Rauhut & Kruschel