MiR 9 2017 Inhalt NEU 2-S.30-3(mi) Walther Rathenau wurde am 29. September 1867 in Berlin geboren. Er wuchs als Teil der preußischen Wirtschaftselite im Großbürgertum auf. Sein Vater war der Unternehmer Emil Rathenau, Gründer des Elektrokonzerns AEG, dessen Aufsichtsratsvorsitzender Walther Rathenau 1912 wurde.

 

Nachdem Deutschland 1914 in den Ersten Weltkrieg eingetreten war, übernahm Rathenau die Leitung der preußischen Kriegsrohstoffabteilung (KRA). Nach dem Krieg trat Rathenau in die Deutsche Demokratische Partei ein und wurde 1922 Außenminister. Am 16. April desselben Jahres unterzeichnete er den Vertrag von Rapallo mit Sowjetrussland und durchbrach damit die Isolation Deutschlands nach dem Ersten Weltkrieg. Nationalistische Kräfte lehnten indes eine Annäherung an das revolutionäre Sowjetrussland ab. Zudem war Rathenau antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt.

 

Am 24. Juni 1922 wurde Walther Rathenau in Berlin von Mitgliedern der rechtsextremen Organisation Consul auf dem Weg ins Auswärtige Amt ermordet. Heute erscheint er vor allem als Politiker, der sein Handeln weniger an ideologischen als an pragmatischen Grundsätzen ausrichtete.

 

Das Motiv ist von Jens Müller aus Düsseldorf entworfen worden. Erstausgabetag: 7. September 2017.

 

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