(tb) Rund 6100 schriftliche Beschwerden von Postkunden zählte die Bundesnetzagentur 2017. Das bedeutete einen Zuwachs von rund 50 Prozent gegenüber 2016.

 

Überwiegend klagten die Kunden über mangelhafte Qualität in der Briefbeförderung und -zustellung. Die überwiegende Zahl der Beschwerden richtet sich gegen die Deutsche Post, den eindeutigen Marktführer in diesem Segment. Stellt man den 6100 Beschwerden die Zahl der rund 60 Millionen täglich beförderten Briefen gegenüber, wirkt sie trotz des Zuwachses eher gering. Allerdings gilt es zu berücksichtigen, dass nur ein Bruchteil der Betroffenen die Regulierungsbehörde einschaltet; eher wird beim nächsten Besuch der Postfiliale geklagt, deren Beschäftigte mit Brieflaufzeiten und unzureichender Zustellung nichts zu tun haben. Die Bundesnetzagentur regt an, den Verbraucherschutz durch die Verhängung von Bußgeldern zu stärken. Zustimmung erntete sie dafür von der Bundestagsfraktion der Grünen. Allerdings bedarf es einer Gesetzesänderung, denn das Postgesetz sieht bislang keine Sanktionsmöglichkeiten nach Beschwerden von Verbrauchern vor.