MiR 8 2018 InhaltTeil41(mi) Liebe MICHEL-Redaktion,

ich habe eine Frage zu den Anzeigenfeldern der Markenheftchen aus dem Dritten Reich. Zum Beispiel bei Markenheftchen MH 48 steht unter der Abbildung des Heftchenblattes 120 mit der Anzeige „Postsparkasse“ die Nummern-Angabe „A 13.4“, in der Auflistung zu W 151 findet sich zum gleichen Anzeigenfeld aber die Angabe „A 13.3“. Diese oder ähnliche Varianten tauchen des Öfteren auf – was ist denn der Unterschied zwischen A 13.3 und A 13.4?

Danke für Ihre Hilfe.

Mit freundlichen Grüßen
Volker S.

 


Sehr geehrter Herr S.,

die von Ihnen beschriebenen Anzeigenfelder mit der MICHEL-Hauptnummer A 13 haben zwar den gleichen Text „Spare bei der Postsparkasse!“, unterscheiden sich aber dennoch, und zwar in der Druckfarbe – sie weisen jeweils die Farbe derjenigen Marke auf, neben die sie gedruckt sind.

Feld A 13.3 stammt aus Heftchenblatt 119 und ist damit wie die in Blatt 119 enthaltene MiNr. 783 schwärzlichpreußischblau, Feld A 13.4 stammt aus Blatt 120 und weist wie MiNr. 785 Töne von Violett auf. Wir verfahren hier also im Prinzip wie bei einem Postwertzeichen mit abgrenzbaren Farbunterschieden: Die MICHEL-Hauptnummer ist dieselbe (A 13), die Unternummer weicht ab, um den Farbton zu bezeichnen (.3 und .4).

Da der waagerechte Zusammendruck W 151 aus Heftchenblatt 119 stammt, beinhaltet er das Anzeigenfeld A 13.3. Gibt es jetzt nicht noch eine Nummern-Lücke? Was ist mit A 13.1 und A 13.2? Die Anzeige A 13.1 finden Sie in den Markenheftchen MH 38 und 39, diesmal ist sie ocker und weist obendrein eine andere Schrifttype auf. A 13.2 stammt aus dem Einheitsgeberbogen 3 und ist schwarz. Übrigens: Von „Anzeigenfeldern“ (= A) spricht der MICHEL dann, wenn es sich um amtliche Werbetexte handelt, z.B. „Verwende die Wohlfahrtspostkarte!“, „Unterstützt das Deutsche Rote Kreuz!“ oder eben „Spare bei der Postsparkasse!“. Die privaten Werbetexte aus der Zeit der Germania-Markenheftchen werden als „Reklamen“ bezeichnet und tragen damit in ihrer MICHEL-Nummer die Kennung „R“. Sie werben zum Beispiel für Apfelwein, Bienenhonig oder – wie passend – für Briefmarken.

Mit freundlichen Grüßen
MICHEL

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