Waschbären (Procyon lotor) zählen zu den Kleinbären und stammen ursprünglich aus Nord- und Mittelamerika. Auch in Europa ist der etwa katzengroße nachtaktive Allesfresser seit vielen Jahrzehnten heimisch. Im April erblicken in Deutschland zahlreiche Welpen das Licht der Welt; die Hauptpaarungszeit der Waschbären fällt in den Februar. So können die Jungen vor dem nächsten Winter aufgezogen werden. Wird das Weibchen nicht trächtig, kann es noch einmal fruchtbar werden, um spätestens bis August zu gebären.

War die Paarung erfolgreich, bringt die Fähe nach etwa 65 Tagen Tragzeit durchschnittlich drei Jungen zur Welt. Die 10 bis 16 Zentimeter großen Welpen wiegen 65 bis 75 Gramm, sind blind, taub und zahnlos, jedoch mit einem gelblichen Flaum bedeckt. Innerhalb des ersten Lebensmonats werden die Kleinen ausschließlich gesäugt. Bereits nach einer Woche beginnen sie durch die Wurfhöhle zu kriechen. Wenige Tage später bildet sich allmählich die typische schwarze Gesichtsmaske. Kurz danach erscheinen die Farbringe am Schwanz, wohingegen der Körper verschiedene Grauund Brauntöne annimmt. Bald darauf öffnen sich Ohren und Augen. Wuselig wird es nach vier Wochen, wenn die Bärchen ausgedehntere Krabbelversuche unternehmen. Auch das Milchgebiss dringt langsam durch. Binnen sechs Wochen können die Jungen kletternd durch die Höhle toben. Etwa neun Wochen nach der Geburt verlassen die Welpen die Wurfhöhle und unternehmen ihre ersten Abendausflüge mit der Mutter. Da das Milchgebiss mittlerweile vollständig ausgeprägt ist, zeigen sie ein erstes Interesse an fester Nahrung. Auch jetzt noch werden sie gesäugt, in den kommenden Wochen allerdings mit nachlassender Intensität. Bis zum Herbst bleibt der Familienverband erhalten, dann trennen sich die Wege. Während die Rüden 30 bis 40 Kilometer weiterziehen, teilen sich die Weibchen weiterhin ein Streifgebiet.

Das Motiv ist von Nicole Elsenbach, Hückeswagen und Frank Fienbork aus Utting am Ammersee entworfen worden. Erstausgabetag: 02. Januar 2019.

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