Annette von Droste-Hülshoff kam vermutlich am 12. Januar 1797 auf dem nahe Münster gelegenen Wasserschloss Hülshoff zur Welt. Sie war ein Siebenmonatskind, was wohl dazu beitrug, dass sie immer wieder längere Krankheitsphasen erlebte, die mitunter auch das Schreiben unmöglich machten.

Bereits im Alter von sieben Jahren verfasste sie erste Gelegenheitsverse, ab etwa 1813 arbeitete sie kontinuierlich an literarischen Entwürfen. Nachdem ihre Beziehung mit dem Jurastudenten Heinrich Straube ein jähes, unglückliches Ende gefunden hatte, zog sich die junge Frau aus der Öffentlichkeit zurück und widmete sich der Musik.

Nach dem Tod des Vaters siedelte Annette mit ihrer Mutter und der Schwester Maria Anna in das nicht weit vom Familienschloss entfernte Rüschhaus um. Dort entstanden viele ihrer literarischen Werke. 1838 erschien der erste Gedichtband, 1844 der zweite. Nachdem Maria Anna und Joseph von Laßberg geheiratet und die am Bodensee gelegene Meersburg gekauft hatten, verbrachte Annette von Droste-Hülshoff einen Großteil ihrer letzten Lebensjahre bei ihrer Schwester und erlebte dort kreative Schaffensphasen. Sie starb am 24. Mai 1848 auf der Meersburg und wurde auf dem örtlichen Friedhof beigesetzt.

Annette von Droste-Hülshoff gilt als bedeutendste Lyrikerin des 19. Jahrhunderts und als eine der frühesten deutschsprachigen Dichterinnen. Zu Lebzeiten blieben ihre Werke beinahe unbeachtet. Doch heute sind ihre Landschafts- und Naturgedichte, zum Beispiel „Der Knabe im Moor“ oder „Die Mergelgrube“, sowie ihre berühmte Novelle „Die Judenbuche“ weit über literaturwissenschaftliche Kreise hinaus bekannt.

Erstausgabetag: 3. Januar 2022

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