Der Leuchtturm Friedrichsort, der nach dreijähriger Bauzeit im Jahr 1971 seinen Betrieb aufnahm, steht an der schmalsten Stelle der Kieler Förde auf einer kleinen, dem Festland unmittelbar vorgelagerten Insel, die künstlich geschaffen wurde.

Knapp 340 Jahre früher, ab 1632, ließ König Christian IV. von Dänemark an der Friedrichsorter Enge eine Festung erbauen, die in den folgenden Jahrhunderten mehrfach umgestaltet wurde und heute unter Denkmalschutz steht. Bereits im Jahr 1807 errichtete man auf der Prinz-Georg-Bastion der Festung eine aus Holz gefertigte Leuchtbake, zündete sie jedoch erst 1815 an. Auf einer der Festung vorgelagerten Sandbank war ab 1853 eine eiserne Leuchtbake in Betrieb die 1864 durch Eisgang zerstört und zwei Jahre später wieder aufgebaut wurde. Diesen Vorgängerbau löste der neue Leuchtturm ab. Erforderlich wurde er aufgrund der stetig sich ausweitenden Schifffahrt. Noch bis 1973 stand der alte Turm neben dem neuen und bildete mit ihm zusammen ein attraktives Ensemble; heute ist leider nur noch das Fundament des Vorgängerbaus zu sehen.

Der runde, etwa 32 Meter hohe Leuchtturm Friedrichsort ist mit 12 bis 36 Meter langen Bohrpfählen im Boden verankert. Er besteht aus Stahlbeton, hat eine weiße Fassade sowie eine grün-weiß gebänderte Galerie und einen ebenfalls waagerecht grün-weiß gestreiften Unterbau. Am Tag zeigt die weißgrüne Farbgebung den Schiffen Richtung Kieler Förde die rechte, den auslaufenden Schiffen die linke Fahrwasserseite an. Seine 400-Watt-Halogen-Metalldampflampe mit Gürtellinse und Umlaufblende erzeugt eine Lichtstärke von 28.000 Candela. Die Feuerhöhe liegt bei 32,60 Metern. Das Feuer leuchtet in den Farben Weiß, Grün und Rot. Der Leuchtturm Friedrichsort und die zugehörige Insel sind eingetragene Kulturdenkmäler der Stadt Kiel.

Erstausgabetag: 7. Juli 2022

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