(tb) Die Deutsche Post konnte im zweiten Quartal 2022 sowohl den Umsatz als auch das operative Ergebis deutlich steigern.

Der Umsatz wuchs gegenüber dem Vorjahresquartal um 23,4 Prozent auf 24 Milliarden Euro, das so genannte Ebit um 1,2 Pozent auf 2,3 Milliarden Euro. Netto stand ein Gewinn von 1,5 Milliarden Euro unter dem Strich, gut 15 Poznt mehr als im Vorjahresquartal. Für das este Halbjahr bedeutet dies einen Umsatzzuwachs um 21,6 Prozent auf 46,622 Milliaden Euro.

Das operative Ergebnis stieg um 12,6 Prozent auf 4,496 Milliarden Euro, der Nettogewinn um 10,2 Prozent auf 2,898 Milliarden Euro. Der Vorstand geht daher davon aus, die Ergebnisprognose für 2022 auch angesichts der unsicheren Entwicklung der Weltwirtschaft halten zu können.

Besonders deutlich zu den guten Zahlen hat das Frachtgeschäft beigetragen. Die Sparte konnte ihren operativen Gewinn im Vergleich zum Vorjahresquartal mehr als verdoppeln. Sowohl die normalen Transporte als auch Dienstleistungen wie die Lagerhaltung entwickelten sich deutlich aufwärts. Bemerkbar machte sich, dass die Kunden trotz der bekannten Engpässe wieder verstärkt auf die Seefracht und weniger auf die Luftfracht setzen. Dagegen musste die Deutsche Post im Geschäft mit Briefen und Paketen in Deutschland Einbußen hinnnehmen, die sie zum einen auf das Ende des außergewöhnlichen Wachstums des Internet-Handels während der Corona-Pandemie zurückführt, zum anderen auf die Kaufzurückhaltung der Verbaucher wegen der anhaltenden Geldentwertung. Im Expressbereich hinterließen die Einschränkungen des öffentlichen Lebens in China erkennbare Spuren in der Post-Bilanz.

Angesichts der positiven Zahlen wird natürlich mitunter Kritik an Portoanhebungen wach. Mit diesen gibt die Deutsche Post derzeit vor allem gestiegene Kosten weiter, zuletzt im Paketbereich – zum 1. Juli hob sie verschiedene Entgelte für Privatkunden sowie Geschäftskunden an, die nicht mit eigens ausgehandelten Verträgen arbeiten. Kritiker fordern daher gern von der Deutschen Post, angesichts der hohen Gewinne die Portoanhebungen auszustzen, also die höheren Kosten selbst zu tragen. Damit würde sich die Deutsche Post aber angreifbar machen.

Ihre Dienste erbringt sie nämlich in einem regulierten Markt. Einen Teil ihrer Entgelte muss sie sich vorab von der Bundesnetzagentur genehmigen lassen, andere Portosätze unterliegen der nachträglichen Kontrolle. Dabei achtet die Regulierungsbehörde auch darauf, dass die Post nicht mit Gewinnen aus dem einen Segment Verluste aus einem anderen ausgleicht. „Quersubventionierung“ nennt man dieses Verfahren, das einem marktbeherrschenden Konzern wie der Deutschen Post untersagt ist. In der Konsequnz würde eine Quersubventionierung nämlich dazu führen, dass die Deutsche Post für Leistungen Preise berechnet, die unter ihren Kosten liegen. Damit könnte sie aber die Möglichkeiten der Wettbewerber beschneiden, die Preise des Marktführers dank günstigerer Kostenstrukturen zu unterbieten.