Der Deutsche Caritasverband wurde am 9. November 1897 von sozial engagierten Bürgern als „Charitasverband für das katholische Deutschland“ in Köln gegründet. Damals wie heute bestand das Ziel des Verbandes darin, notleidende Menschen zu unterstützen und verschiedene Hilfsangebote zu koordinieren, um in Deutschland eine flächendeckende katholisch-caritative Sozialarbeit gewährleisten zu können.

1916 erkannte die Deutsche Bischofskonferenz den Charitasverband als offiziellen Sozialdienst der katholischen Kirche an. 1921 erfolgte die Umbenennung in „Deutscher Caritasverband“.

Im gleichen Jahr kam es zur ersten internationalen Hilfsleistung: Um der dortigen Hungerkatastrophe zu begegnen, wurden Lebensmittel und Kleidung nach Sowjetrussland geliefert. Daraus entwickelte sich „Caritas international“, das von der Deutschen Bischofskonferenz beauftragte Hilfswerk für Not- und Katastrophenhilfe, das seit den 1950er-Jahren weltweit Wiederaufbauhilfe nach Naturkatastrophen leistet, in Krisen- und Kriegsgebieten anwesend ist und soziale Projekte fördert.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges vermittelte der Deutsche Caritasverband vor allem aus dem Ausland stammende Spenden an die Bevölkerung, sorgte für Flüchtlinge und Heimatlose und half bei der Zusammenführung von Familien. Zeitgleich wurden ehemalige Einrichtungen wiedereröffnet, neue soziale Dienste aufgebaut und allmählich ein dichtes Netz von Ausbildungsstätten für soziale Berufe etabliert. Die rund 6200 rechtlich eigenständigen Träger, die in Deutschland rund 25.000 Einrichtungen und Dienste betreiben und unter dem Dach des Deutschen Caritasverbandes e. V. zusammengeschlossen sind, helfen nicht nur in Not geratenen oder hilfesuchenden Menschen. Eine weitere zentrale Aufgabe des Caritasverbandes besteht in seiner Eigenschaft als größter Wohlfahrtsverband Deutschlands darin, die Sozialgesetzgebung mitzugestalten und sich für gesellschaftlich Benachteiligte einzusetzen und ihre Rechte zu stärken.

Erstausgabetag: 2. November 2022

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