Die neue Briefmarke aus der Sonderpostwertzeichen-Serie „Leuchttürme“ zeigt den rotbraunen, viereckigen Leuchtturm Helgoland mit seinem markanten weißen Turmkopf, dem runden Laternenhaus und den auf dem Dach angebrachten Antennen. Er ist mit dem lichtstärksten Feuer aller Leuchttürme an der deutschen Nordseeküste ausgestattet, das noch in einer Entfernung von 28 Seemeilen, fast 52 Kilometern, wahrgenommen werden kann. Durch die zusätzlich installierten Anlagen für Radar, Flugfunkfeuer, See- und Richtfunk dient der Leuchtturm seit vielen Jahrzehnten als wichtiger Vorposten in der Deutschen Bucht, einem der verkehrsreichsten Seewege der Welt, und ist für die dortige Schifffahrt von großer Bedeutung.

Auf Helgoland brannte bereits um 1630 ein Leuchtfeuer. Es handelte sich um ein Steinkohlenfeuer, das wegen des Funkenflugs für die umstehenden Häuser eine Gefahr darstellte und bei schlechten Witterungsbedingungen manchmal erlosch. 1811 bauten die Briten, nachdem sie die Insel besetzt hatten, einen Leuchtturm. Dieser wurde 1902, Helgoland gehörte inzwischen zum Deutschen Reich, von einem Bauwerk abgelöst, das von der königlich-preußischen Bauverwaltung in Auftrag gegeben worden war. Jener Leuchtturm wiederum wurde 1945 durch Fliegerbomben zerstört. Deshalb richtete man 1952 auf dem viereckigen Flakleitstand, der aus dem Zweiten Weltkrieg stammte, ein provisorisches Leuchtfeuer ein.

Der aus Stahlbeton erbaute Flakleitstand konnte Mitte der 1960er-Jahre umfassend saniert werden. Damals erhielt der Leuchtturm sein heutiges Aussehen: Man stockte ihn um fünf Meter auf, verkleidete ihn mit rotbraunen Ziegeln und tauschte die alte Laterne gegen ein neues Lichthaus. Für Philatelistinnen und Philatelisten mag der Hinweis interessant sein, dass es schon einmal ein Postwertzeichen gab, auf dem Helgoland und auch der Helgoländer Leuchtturm abgebildet waren: Am 20. Oktober 1972 hat die Deutsche Bundespost in der Serie „Fremdenverkehr“ die Briefmarke „Insel Helgoland“ herausgegeben.

Erstausgabetag: 6. Juli 2023

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