Vor siebzig Jahren wurde die Internationale Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem (hebräisch: „Denkmal und Name“) gegründet. Auf einem rund achtzehn Hektar großen Areal, das auf dem Har Hazikaron (hebräisch: Berg des Gedenkens) in Jerusalem liegt, beherbergt die „Gedenkstätte für Holocaust und Heldentum“ verschiedene Museen, Forschungs- und Schulungszentren, Denkmäler und Gedenkorte. Die staatliche Institution dient der Erinnerung an den Holocaust, der Ermordung von sechs Millionen Juden während des Zweiten Weltkrieges durch die Nationalsozialisten und ihre Helfer. Der englische Begriff Holocaust, der sich auch im deutschen Sprachgebrauch eingebürgert hat, ist aus dem Altgriechischen entlehnt und bedeutet „vollständig verbrannt“.

Um das Gedenken an den Holocaust zu bewahren und die Bedeutung der verheerenden Ereignisse auch nachgeborenen Generationen verständlich zu machen, sammelt, dokumentiert und erforscht Yad Vashem Zeugnisse zum Holocaust und zum jüdischen Widerstand gegen die Gräuel der Nationalsozialisten mit dem Ziel, den Namen und die Geschichte jedes einzelnen Opfers festzuhalten. Die zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer umfasst bereits 4,8 Millionen Einträge. Gleichzeitig ehrt die international bedeutsame Gedenkstätte die jüdischen Ghettound Widerstandskämpfer sowie die „Gerechten unter den Völkern“, jene nichtjüdischen Menschen, die ihr eigenes Leben in Gefahr gebracht haben, um Juden vor Verfolgung und Ghettoisierung, vor Deportation und Vernichtung zu retten.

Auf dem vorliegenden Sonderpostwertzeichen ist ein Ausschnitt aus der Halle der Namen abgebildet, die sich im Museumskomplex von Yad Vashem befi ndet. Hier werden zahlreiche Gedenkblätter – kurze biografi sche Notizen zu jedem einzelnen bisher namentlich bekannten Juden, der im Holocaust ums Leben kam – aufbewahrt. Die Decke der Halle besteht aus einem zehn Meter hohen Kegel, der sechshundert Fotografi en und Fragmente jener Gedenkblätter zeigt.

Erstausgabetag: 3. August 2023

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