(tb) In Großbritannien droht ein scharfer Einschnitt in der Briefzustellung. Um die Verluste der Royal Mail abzubauen, schlägt die Regulierungsbehörde Ofcom zwei Szenarien vor.

Bei der Streichung der Briefzustellung am Sonnabend könnte die einstige Staatspost 200 Millionen Pfund jährlich sparen (rund 230 Millionen Euro), bei Streichung dreier Zustelltage sogar 650 Millionen Pfund.

Bislang wehren sich die regierenden Konservativen und die oppositionelle Labour Party gemeinsam gegen den Vorschlag. Auch Vertreter der Wirtschaft fordern, weiterhin am Sonnabend Briefpost zuzustellen, und verweisen unter anderem auf sonnabends erscheinende Zeitungen und Zeitschriften.  Allerdings entwickelt niemand Initiativen, wie das Defizit der Royal Mail stattdessen abgebaut werden könne. Deren Mehrheitseigner, der tschechische Milliardär Daniel Křetínský, forderte die Regierung bereits auf, die Regulierung zu lockern. Im ersten Halbjahr ihres aktuellen Geschäftsjahres wies die Royal Mail ein Defizit von 170 Millionen Pfund aus.