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(tb) Ein gutes Fazit zog der Bundesverband Online-Handel in einer Studie zu den Leistungen der fünf führenden Paketdienste. Dabei untersuchte er sowohl die Laufzeiten als auch die Zustellqualität der Deutschen Post, der Dynamic Parcel Distribution (DPD), der General Logistics (GLS), von Hermes und des United Parcel Service (UPS) in insgesamt 19 Regionen.

 

Alle Paketdienste zeigten gleichermaßen starke Leistungen, die vor allem in Internet-Foren zu hörenden Klagen über lange Laufzeiten und Liefermängel lassen sich empirisch nicht belegen. Die stabilste Laufzeit wies dabei stets die Deutsche Post auf. Sie stand auch in 18 der 19 Regionen an der Spitze bezüglich der Lieferzeit, gefolgt von DPD und GLS mit jeweils vier Spitzenpositionen sowie Hermes und UPS mit jeweils einer – Mehrfachnennungen waren möglich, denn die Zustellzeiten fallen erstaunlich ähnlich aus.

 

Bei vier der fünf Anbieter steigt die Kurve kurz nach neun Uhr deutlich an, um nach 13 Uhr etwas schwächer zu fallen. Lediglich Hermes ist um etwa eine Stunde später dran, stellt zudem stärker in den späten Nachmittagsstunden zu als die Wettbewerber. Für alle Anbieter ist bemerkenswerterweise der Sonnabend der problematischste Zustelltag. Obgleich man davon ausgehen kann, dass Privathaushalte am Sonnabend eher als während der Woche erreichbar sind, treten Lieferschwierigkeiten neunmal häufiger auf als an den anderen Wochentagen.

 

Der Verband empfiehlt daher den KEP-Diensten, ihre Strukturen in der Sonnabend-Zustellung zu überprüfen. Keine Auskunft gibt die Statistik darüber, ob das Phänomen auf eine mathematische Verzerrung zurückzuführen ist, die dadurch entsteht, dass sonnabends kaum oder keine Geschäftskunden beliefert werden. Bekanntlich ist die Paketzustellung an Privathaushalte durchgehend aufwändiger, da die Zusteller dort, anders als in Betrieben, nicht durchgehend jemanden antreffen können.

 

Gute Zusteller kennen zudem von Unternehmen und Freiberuflern deren Zeiten, wissen also, dass sie in den meisten Arztpraxen nicht unbedingt zwischen 13 und 14.30 Uhr klingeln sollten. Ein solches Erfahrungswissen können die Zusteller nur zu wenigen Haushalten sammeln, jenen, die entweder regelmäßig selbst Pakete erhalten oder oftmals Sendungen für Nachbarn entgegennehmen.