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(efe/aijp) Am 27. Juli hat das National-Gericht von Spanien elf ehemalige Direktoren der spanischen Firma Afinsa zu Gefängnisstrafen von bis zu 12 Jahren verurteilt. Die Verurteilten hatten vor zehn Jahren ein viele Milliarden umfassendes „Schneeball-System“ betrieben, bei dem Briefmarken als Sicherheit hinterlegt wurden.

Die höchste Strafe (zwölf Jahren und zehn Monaten Gefängnis) sprach das Gericht in Madrid gegen den damaligen Chef der Briefmarkenfirma Afinsa, Juan Antonio Cano, aus. Er und fünf seiner Mitangeklagten müssen den mehr als 190 000 Betrugsopfern zudem 2.57 Milliarden Euro zahlen. Afinsa bot zwischen 1998 und 2006 qualitativ minderwertige und teilweise gefälschte Briefmarken als lukrative Geldanlage an. Das Geschäft wurde von den sog. Briefmarken-Experten Albert de Figueiredo und Ökonom Juan Antonio Cano entwickelt. Das System war aber – das spanische Gericht – „nie lebensfähig“. Nach Angaben der spanischen Justiz waren die meisten der Geschädigten Kleinsparer. Viele von ihnen hätten ihre Ersparnisse verloren, die vielfach zur Aufstockung der Rente in Krisenzeiten gedacht waren.