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Der Schweinswal (Phocoena phocoena) ist die einzige Walart, die in den Gewässern vor der deutschen Küste lebt. Während der letzten 50 Jahre sind seine Bestände stark zurückgegangen. Schweinswale stehen in allen europäischen Staaten unter Naturschutz und sind im Washingtoner Artenschutzabkommen gelistet.

Dabei drohen ihnen kaum natürliche Fressfeinde, wohingegen viele von Menschen verursachte Gefahren lauern: Lärm von Schiffsmotoren und Munitionssprengungen, Tod als Beifang in den Fischernetzen und Eintrag von Schwermetallen wie Quecksilber, Blei oder Cadmium, die sich in der Muskulatur und der Leber ablagern. Besonders gefährdet sind die Tiere in der Ostsee. Ihr Bestand wird in deren westlichem Teil auf 800 bis 2000 und im östlichen sowie zentralen auf 100 bis 600 Tiere geschätzt.

Schweinswale gehören mit maximal zwei Metern Länge zu den kleinsten Zahnwalen. Sie sind im gesamten Norden des Atlantischen Ozeans, einschließlich der Ostsee, heimisch. Flache Gewässer – Sunde und Meeresarme, Buchten und Fjorde – mit Sandbänken, Seegraswiesen und Tangwäldern bilden ihre bevorzugten Jagdgebiete. Dafür wandern sie im Frühling in die Küstengewässer und im Herbst in die küstenferneren Gebiete.

Schweinswale leben vorwiegend als Einzelgänger oder in Zweierverbänden. Für die Nahrungssuche und zur Paarungszeit können sie sich gelegentlich zu größeren Schulen zusammenfinden. Im Alter von zwei bis drei Jahren werden die Männchen geschlechtsreif, mit drei bis vier Jahren die Weibchen. In den europäischen Gewässern liegt die Paarungszeit zwischen Mitte Juli und Ende August. Nach einer Tragzeit von elf Monaten wird zwischen Mai und Juni meist nur ein Kalb geboren. Bis zu einem Jahr lang werden Schweinswalkälber von der Mutter gesäugt. Schweinswale können ein maximales Alter von 20 Jahren erreichen, wobei die meisten Tiere nicht älter als acht bis zehn Jahre werden.

Das Motiv ist von Irmgard Hesse entworfen worden. Erstausgabetag: 02. Januar 2019.

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