Drucken

Auf der Chajnantor-Hochebene in Chile befindet sich in 5000 Metern Höhe über dem Meeresspiegel das Radioteleskop-Observatorium ALMA. Das 2013 eingeweihte Observatorium ermöglicht einen Blick auf Sterne, die im sichtbaren Licht nicht zu sehen und von kosmischen Gas- und Staubwolken verdeckt sind.

Obwohl ALMA nur einen Teil aller Galaxien beobachten kann, sind die bisher vorliegenden Bilder die besten Ergebnisse, die jemals im Submillimeterbereich gemacht wurden. Die 66 Präzisionsantennen arbeiten zusammen wie ein einziges Beobachtungsgerät. Die Astronomen beobachten sowohl Sterne und Planeten in der Nähe unseres Sonnensystems als auch die ältesten Galaxien im Zustand von vor etwa 10 Milliarden Jahren. ALMA wird in der Zukunft helfen, wichtige Fragen bei der Erforschung von Dunkler Materie und Dunkler Energie zu beantworten.

Wie Galaxien entstehen, lässt sich dagegen auf Supercomputern berechnen. Einen sehr genauen Beitrag dazu leistet die Illustris-Simulation, welche die Physik der Galaxienentstehung in einem riesigen Raumbereich nachgebildet hat. Sie ermöglicht uns auf diese Weise eine Reise in die Geschichte des Universums. Die Simulation zeigt die Entstehungsgeschichte von etwa 50.000 Galaxien. Schon länger konnten Astrophysiker das kosmische Netz aus Materieklumpen simulieren. Mit dem Illustris-Projekt ist es jedoch erstmals gelungen, auch elliptische und Spiralgalaxien zu schaffen und die eng verzahnte Entwicklung von interstellarem Gas und den Sternen nachzuvollziehen.

Gerechnet wurde unter anderem auf dem „SuperMUC“ am Leibniz-Rechenzentrum in Garching, einem der leistungsfähigsten Supercomputer weltweit. Möglich ist die Simulation durch einen speziellen Code, der am Heidelberger Institut für Theoretische Studien entwickelt wurde.

Die Motive sind von Thomas Steinacker aus Bonn entworfen worden. Erstausgabetag: 18. Dezember 2018.

Neuheitenmeldungen weltweit finden Sie in der MICHEL-Rundschau, der monatlichen Fachzeitschrift für Briefmarkensammler.