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In den „Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Jacob (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859) steht „Das tapfere Schneiderlein“ bereits seit der Erstauflage an Stelle 20 (KHM 20). Die Briefmarken aus der Serie „Für die Wohlfahrtspflege“ zeigen die Motive „In der Schneiderstube“, „Bei den Riesen“ und „Die Hochzeit“.

Es war einmal ein armer Schneider, der in seiner Stube saß und arbeitete. Zum Frühstück schmierte er sich ein Brot mit leckerem Mus, das er von einer Bauersfrau gekauft hatte. Als er nun essen wollte, sah er, dass sich Fliegen daraufgesetzt hatten. Wütend schnappte sich Meister Zwirn einen Tuchlappen und schlug mit einem Versuch alle sieben Fliegen tot.

Daraufhin beschloss er, allen in der Stadt von seiner Heldentat zu erzählen.

„Ei was Stadt!“ sprach er weiter, „die ganze Welt soll’s erfahren!“ So fertigte er sich einen Gürtel, auf dem in großen, goldenen Buchstaben gestickt stand: „Siebene auf einen Streich!“

Als der König vom Eintreffen des vermeintlich großen Kriegshelden hörte, nahm er ihn als Kommandeur der Reitertruppen in seinen Dienst. Er schickte ihm einen Boten und ließ ein Angebot übermitteln: In einem Walde seines Landes hausten zwei Riesen. Wenn er diese überwände und tötete, so wollte er ihm seine einzige Tochter zur Gemahlin geben und das halbe Königreich zur Ehesteuer.

Der Schneider ging in den Wald und brachte die Riesen dazu, sich gegenseitig im Streit zu töten. Auch das rasende Einhorn und das Wildschwein, das der König nun ebenfalls bezwungen wissen wollte, konnte das tapfere Schneiderlein überlisten.

Nach vollbrachten Taten ward aus einem Schneider ein König gemacht.

Die Motive sind von Michael Kunter aus Berlin entworfen worden. Erstausgabetag: 07. Februar 2019.

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