Drucken

Aus Textnachrichten und sozialen Netzwerken sind sie nicht mehr wegzudenken: die Emojis – kleine, bunte Symbole, die uns helfen, Geschriebenes emotional zu bekräftigen. Dabei hat das Wort „Emoji“ gar nichts mit Emotionen zu tun, sondern stammt aus dem Japanischen und bedeutet einfach „Bildschriftzeichen“.

Der Ursprung der Emojis liegt in ihren Vorgängern, den Emoticons, die zu Beginn der 1980er Jahre aufkamen und schnell Anklang fanden. Die aus zusammengefügten Satzzeichen bestehenden, auf der Seite liegenden Gesichter waren tatsächlich dazu gedacht, den emotionalen Gehalt eines Textes besser verständlich zu machen. Die ersten 176 Emojis, darunter ein Kussmund und eine Glühbirne, entstanden Ende der 1990er Jahre.

Ihren Siegeszug um die Welt traten sie 2010 an, als das US-amerikanische Unicode-Konsortium 722 der Pixelsymbole in seinen Zeichensatz aufnahm. Durch die Normierung wurde eine plattform- und geräteunabhängige Kommunikation möglich, und die Emojis waren von nun an überall einsetzbar. Unter Berücksichtigung ihrer vielfältigen Möglichkeiten gelten die Bildschriftzeichen gerade unter Linguisten als Bereicherung der geschriebenen Sprache. Dass sich digitale Unterhaltungen immer mehr mündlichen Dialogen annähern, sehen Wissenschaftler nicht unbedingt kritisch, denn sie betonen, dass die Sprache seit jeher im Dienst der Sprecher gestanden und sich fortwährend gewandelt habe. Außer Frage steht, dass die Emojis, die sich außergewöhnlich schnell anpassen können, ein wesentlicher Bestandteil moderner Kommunikation sind.

Das Motiv ist von Thomas Steinacker aus Bonn entworfen worden. Erstausgabetag: 4. April 2019.

Neuheitenmeldungen weltweit finden Sie in der MICHEL-Rundschau, der monatlichen Fachzeitschrift für Briefmarkensammler.