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(tb) Ausschließlich die Privatkunden, kleine Gewerbetreibende und Freiberufler sollen in diesem Jahr von der bevorstehenden Portoerhöhung der Deutschen Post betroffen sein.

Für die Großkunden möchte der Konzern dagegen die Rabatte deutlich erhöhen, sodass sie vorerst mit keinen höheren Kosten rechnen müssen. Das berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die einen Sprecher der Post mit den Worten „Die Portobudgets unserer Großkunden für dieses Jahr sind in der Regel festgelegt. Daher möchten wir vermeiden, dass sich unterjährig die Preise für Teilleistungen ändern“ zitiert.

Somit kann man damit rechnen, dass die Rabatte später gesenkt werden, wie dies auch in früheren Jahren bereits der Fall war, die Portoerhöhung die Großkunden also mit Verzögerung treffen wird.

Die Rabatte liegen derzeit bei bis zu 40 Prozent des Sendungsentgeltes. Allerdings kann man die Argumentation mit den Budgets durchaus als zynisch einstufen, da auch kleine Gewerbetreibende und Freiberufler ihre Einnahmen und Ausgaben für das Jahr planen. Am gesamten Briefaufkommen haben die Großkunden den Löwenanteil. Vom Gesamtumsatz in Höhe von 9,7 Milliarden Euro entfielen nur 2,8 Milliarden Euro auf den regulierten Bereich, unter den die Einlieferungen von Privathaushalten, kleinen Gewerbetreibenden und Freiberuflern fallen.

Die Wettbewerber der Deutschen Post protestierten bereits gegen die höheren Rabatte, denn sie hatten natürlich gehofft, den einen oder anderen Großkunden abwerben zu können. Allerdings kann man davon ausgehen, dass nach der Portoerhöhung der großen Post dasselbe geschieht wie bei vorangegangenen Entgeltanhebungen: Wenige Wochen oder Monate später kletterten auch die Preise zahlreicher kleinen Posten.

Unterdessen genehmigte das Bundeskabinett die neue Verordnung zur Entgeltregulierung. Demnach kann die Deutsche Post ihr Porto stärker anheben, als von der Bundesnetzagentur im Januar genehmigt wurde. Diese muss nunmehr einen neuen Bescheid ausstellen.