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(tb) Früher war der Transport von Post mit der Straßenbahn in vielen Städten alltäglich. Heute nutzen bestenfalls in Ausnahmefällen Postzusteller öffentliche Verkehrsmittel, um vom Zustellstützpunkt zum Zustellbezirk zu gelangen.

In Frankfurt am Main untersuchten Forscher um den Logistiker Herbert Riemann nunmehr, inwiefern sich die Straßenbahn eignet, spezielle Paketcontainer aus dem Depot in die Innenstadt zu transportieren. Dort bringen dann Zusteller mit Lastenfahrrädern die Sendungen zu den Empfängern.

Denkbar ist, für den Fahrgastverkehr gedachte Züge einzusetzen und die Paketcontainer in den Einstiegsräumen mit Spanngurten zu befestigen. Die Züge könnten dann zwar vorübergehend nicht für den Fahrgastverkehr genutzt werden, sodass sich das Prinzip nur für die Nebenverkehrszeiten eignet. Doch sparen die Paketdienste beziehungsweise Verkehrsbetriebe die Investition in neue Fahrzeuge. Alternativ könnten Flachwagen die Paketcontainer aufnehmen. Die Flachwagen kosten rund 500.000 Euro das Stück und würden bis zu 20 Lieferwagen ersetzen.

Nachteilig am Pakettransport mit der Straßenbahn ist die längere Verweildauer der Züge an den Haltestellen. Die Paketcontainer zu entladen, kostet mehr Zeit als der Fahrgastwechsel. Geeignet sind nur barrierefreie Haltestellen, an denen auch Fahrgäste stufenfrei in die Züge steigen können. Prinzipiell eignet sich die Straßenbahn aber für den lokal emissionsfreien Transport von Paketen zu den Zustellern, die dann die Feinverteilung vornehmen.