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Die Gelbrote Taglilie (Hemerocallis fulva) ist mit ihren filigranen Blüten und den grasartigen Blättern eine ausgesprochen elegante und anmutige Pflanze.

Der Gattungsname Hemerocallis stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Schöne des Tages“ (hēméra = Tag, kállos = Schönheit). Und tatsächlich ist die Lebensdauer der farbenprächtigen Blüten mit einem bis anderthalb Tagen sehr kurz. Weil sich an Taglilien-Stauden aber zahlreiche Knospen entwickeln und sich zwischen Juni und August jeden Tag neue Blüten öffnen, kann der herrliche Anblick den ganzen Sommer hindurch genossen werden.

Die Gelbrote Taglilie wird auch Braunrote Taglilie und Bahnwärter-Taglilie genannt. Sie gehört zur Gattung der Taglilien, die zur Familie der Grasbaumgewächse (Xanthorrhoeaceae) zählt. Ursprünglich aus den gemäßigten und tropischen Gegenden Ostasiens stammend, breitete sie sich vermutlich ab dem 17. Jahrhundert von England nach ganz Europa aus.

Die Gattung umfasst rund 20 Arten. Durch Züchtung sind inzwischen unzählige neue Sorten entstanden, die Zahlenangaben reichen von 50.000 bis 83.000 weltweit. Weil Farbenpracht und Sortenvielfalt nirgendwo im Staudenreich größer sind, wurde die Taglilie zur Staude des Jahres 2018 gewählt. Wegen ihrer Grazie, ihrer Robustheit und Anspruchslosigkeit ist die Gelbrote Taglilie als Ziergewächs in heimischen Gärten beliebt.

In ihren asiatischen Herkunftsländern wird sie auch als wichtige Nutz- und Heilpflanze geschätzt. Sie dient dort zur Herstellung von Seilen und Schuhen und steht als natürliche Vitaminquelle auf dem Speiseplan. Die traditionelle chinesische Medizin verabreicht die verschiedenen Pflanzenteile unter anderem bei Schlaflosigkeit, gegen Tuberkulose, Lungenentzündung und Verstopfung. In der europäischen Medizin spielt die Gelbrote Taglilie keine Rolle, sie wird jedoch in der naturheilkundlichen Bachblüten-Therapie eingesetzt.

Erstausgabetag: 2. Januar 2020

Das Motiv wurde von Stefan Klein und Olaf Neumann aus Iserlohn entworfen.

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