Drucken

Sehr geehrte MICHEL-Redaktion,

in meiner Sammlung befindet sich ein kompletter Viererblock-Satz der Frankreich MiNr. 538–549 in postfrischer Erhaltung. Beispielhaft zeige ich die Blocks der MiNr. 541 und 546.

Da alle 4er-Blocks mit anhängenden Leerfeldern plus Rand versehen sind, auf dem zusätzlich eine Nummer zu sehen ist, interessieren mich folgende Aspekte:

War es damals üblich, alle Ausgaben mit Leerfeld zu produzieren, oder handelt es sich um eine Besonderheit? Wofür stehen die separat aufgedruckten Nummern? Sie folgen keiner erkennbaren Reihenfolge.

In dieser Angelegenheit habe ich mich bereits an Yvert & Tellier, an den Verband der französischen Experten und an die ARGE Frankreich des BDPh gewandt, ohne von jemandem eine Antwort zu bekommen. Ist die Frage zu einfach? Oder so schwierig, dass man sie nicht beantworten kann?

Für Ihre Stellungnahme bedanke ich mich bereits jetzt.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus B.


Sehr geehrter Herr B.,

Frankreich MiNr. 538–549 wurden in 50er-Bogen (10 x 5) im Stichtiefdruck hergestellt und zwar auf Rollendruckmaschinen. Diese Maschinen erfordern eine gewisse Mindestbreite der Druckrolle. Diese wird durch 10 nebeneinanderstehende Marken pro Schalterbogen nicht erreicht. Daher vergrößerte man die Schalterbogen um ein weiteres Bogenfeld. Dieses trägt aber keine Marke, sondern blieb unbedruckt.

Man spricht von Leerfeldern. Diese Zusatzfelder kommen bei Frankreich bis in die 1970er Jahre bei allen Stichtiefdruckmarken vor, die auf Rollendruckmaschinen gedruckt wurden. Ab den 1950er Jahren sind die Felder nicht mehr leer, sondern mit Guillochen bedruckt. Ihre Eckrand-Blocks mit den Leerfeldern sind schöne Sammlerstücke, wenn auch keine Raritäten. Bei den aufgedruckten Nummern handelt es sich um sogenannte Bogenzähler.

Mit freundlichen Grüßen
MICHEL

Alle interessanten Leseranfragen und -Hinweise lesen Sie auch in der monatlich erscheinenden MICHEL-Rundschau.