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Die Annaberger Kät ist eines der traditionsreichsten Volksfeste in Deutschland. Ihre Geschichte reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück; 2020 sollte sie zum 500. Mal gefeiert werden.

Seit der ersten Ausrichtung im Jahr 1520 findet das Volksfest alljährlich vierzehn Tage nach Pfingsten im erzgebirgischen Annaberg-Buchholz statt. Nach dem Ausfall in 2020 aufgrund der Corona-Beschränkungen öffnet es 2021 vom 4. bis zum 13. Juni seine Tore.

Wie bei vielen Volksfesten liegt auch der Ursprung der Annaberger Kät in einem mittelalterlichen kirchlichen Fest oder, besser gesagt, in einem im Mittelalter begründeten religiösen Brauch. Im Jahr 1519 rief Herzog Georg von Sachsen, genannt „der Bärtige“, die Wallfahrt zu Sankt Trinitatis ins Leben, als die Annaberger Hospitalkirche zur Trinität und der angrenzende Gottesacker mit Zustimmung von Papst Leo X. durch Bischof Johann VII. von Meißen mit heiliger Erde vom Friedhof der Deutschen und der Flamen in Rom geweiht wurden. Die Wallfahrt führte jedes Jahr tausende Besucher in die Stadt. Nach der Einführung der Reformation 1539 wurde aus dem katholischen Brauch zunächst ein evangelisches Totenfest und im Laufe der Jahrhunderte ein Jahrmarkt, der sich später zu einem Volksfest mit Rummel wandelte.

Zur Entstehung des Namens des Volksfestes gibt es unterschiedliche Erklärungen. So könnte die Kirmes nach ihrem Veranstaltungsort, dem Kätplatz im Osten der Stadt, benannt sein. Dieser wiederum trägt seinen Namen nach der Heiligen Katharina, die mit Schwert und zersprungenem Rad das Stadtwappen der einstigen Bergstadt Buchholz zierte. Es wäre jedoch auch denkbar, dass „Kät“ aus der erzgebirgischen mundartlichen Aussprache der Wörter Dreifaltigkeit und Dreieinigkeit abgeleitet wurde: „Dreifaldichkat“ bzw. „Dreiaanigkät“.

Erstausgabetag: 4. Juni 2020

Das Motiv ist von Andrew und Jeffrey Goldstein aus Rheinstetten entworfen worden.

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