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Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erlebte der Westerwald eine schwierige wirtschaftliche Situation, die durch Missernten und Hungersnöte verschärft wurde. Die soziale Verelendung weiter Bevölkerungsteile erlebte auch Katharina Kasper, die am 26. Mai 1820 in Dernbach bei Montabaur als Tochter eines Bauern zur Welt kam.

Schon als Kind hatte sie den Wunsch, anderen Menschen zu helfen. 1845 gründete sie mit vier Frauen einen karitativen „frommen Verein“, der sich der häuslichen Pflege von Alten und Kranken widmete, Kinder betreute und sich regelmäßig zum Gebet traf.

1851 wurde der Verein durch die Gutheißung Peter Joseph Blums, des damaligen Bischofs von Limburg, zur „Genossenschaft der Armen Dienstmägde Jesu Christi“. Am 15. August 1851 legte Katharina Kasper gemeinsam mit vier Gefährtinnen ihr Gelübde ab und nahm den Ordensnamen „Maria“ an.

Der neu gegründete Orden wuchs schnell und weitete seine Tätigkeitsbereiche und seinen Wirkungskreis aus. Die erste Niederlassung im Ausland öffnete 1859 im niederländischen Amstenrade ihre Tore. Weitere Zweigstellen entstanden in den USA, in England, Belgien, Böhmen und Luxemburg. Am 1. Juni 1870 wurde die Gemeinschaft von Papst Pius IX. anerkannt und die Ordensgründerin als Generaloberin eingesetzt. Die endgültige Genehmigung ihrer Konstitution erhielten die Armen Dienstmägde Jesu Christi am 21. Mai 1890 durch Papst Leo XIII.

Maria Katharina Kasper leitete den Orden bis zu ihrem Tod am 2. Februar 1898. Sie wurde in ihrem Geburtsort Dernbach in der Kirche des Klosters Maria Hilf beigesetzt. Sie und ihre Ordensschwestern hatten es sich nicht nur zur Aufgabe gemacht, die Not Bedürftiger zu lindern, sie förderten auch die Bildung von Mädchen, was in den Sechzigerjahren des 19. Jahrhunderts keine Selbstverständlichkeit war. Für ihre Verdienste wurde Maria Katharina Kasper am 16. April 1978 von Papst Paul VI. selig- und am 14. Oktober 2018 von Papst Franziskus heiliggesprochen.

Erstausgabetag: 4. Juni 2020

Das Motiv ist von Jens Müller aus Düsseldorf entworfen worden.

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