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Liebe MICHEL-Redaktion,

erlauben Sie, dass ich Sie mit einer Bund-Besonderheit konfrontiere, die meines Erachtens auch katalogisiert werden sollte. Die Besonderheit, die offensichtlich nur bei MiNr. 153, nicht jedoch bei MiNr. 154 der Ausgabe „Zweiter Bundesjugendplan“ vorkommt, ist relativ selten, wird aber hin und wieder angeboten. Gerne von Ihnen hörend, verbleibe ich

Mit freundlichen Grüßen
Walter G.


Sehr geehrter Herr G.,

vielen Dank, dass Sie Ihre Entdeckung mit uns teilen. Bei dem von Ihnen gezeigten Phänomen handelt es sich um einen sogenannten Farbkontrollstreifen. Beim Platten-Stichtiefdruck diente er der Druckqualitätskontrolle; er sollte zeigen, ob die Farbe über die volle Breite des Bogens gleichmäßig verteilt wurde und ob die Druckplatte zufriedenstellend gereinigt war. Diese schöngemachte, zarte „Schmuckleiste“ hatte also in erster Linie praktischen Wert.

Farbkontrollstreifen zählen zur Gruppe der Bogenrandsignaturen. Aus dieser recht großen Gruppe werden im MICHEL nur einige katalogisiert und bewertet, z.B. die Plattennummern, Hausauftragsnummern und Druckvermerke, da diese traditionell bevorzugt gesammelt werden. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass nicht alle Bogenrandsignaturen einzeln gelistet werden können, zumal die Farbkontrollstreifen normalerweise so weit außen liegen, dass sie bei korrektem Bogenzuschnitt nicht sichtbar sind. Wir werden aber in einer Fußnote auf das Phänomen hinweisen.

Noch ein Literaturtipp zum Thema: Schwarz, Günther, Auch der Bogenrand ist interessant! Handbuch philatelistischer Fachbegriffe der Bogenrandsignaturen, der Perforationsvarianten und der Briefmarkenherstellung. Verlag: Günther Schwarz, Görsenkothen 21, 40882 Ratingen.

Mit freundlichen Grüßen
MICHEL

Alle interessanten Leseranfragen und -Hinweise lesen Sie auch in der monatlich erscheinenden MICHEL-Rundschau.