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Wie bei den meisten Naturphänomenen spielen auch bei der Entstehung von Gewittern Wasser und Sonne eine tragende Rolle. Durch Verdunstung steigt feucht-warme Luft auf, die auf dem Weg nach oben abkühlt, kondensiert und als Quellwolke sichtbar wird.

Diese wächst unter bestimmten Bedingungen immer weiter in den Himmel und dehnt sich an der Grenze zur Stratosphäre häufig ambossförmig aus.

Die durch den Auftrieb weit nach oben gewirbelten Wassertropfen reiben aneinander und laden sich so lange elektrisch auf, bis sich die Spannung in einem gleißenden Blitz entlädt. Diese plötzliche Erhitzung der Luft auf mehrere Tausend Grad erzeugt eine Schockwelle, die sich mit Schallgeschwindigkeit ausbreitet und als Donner wahrgenommen wird.

Die größten und gefährlichsten Gewittergebilde sind Superzellen. An ihrer Basis können sie einen Durchmesser von zwanzig bis fünfzig Kilometern erreichen und bis zu zwölf Stunden wüten. Charakteristisch sind ihre hochgradig organisierte Struktur, schnell wechselnde Windrichtungen und -geschwindigkeiten sowie ein im Wolkeninneren rotierender Aufwindstrom. Mögliche Wettererscheinungen wie Sturmböen, riesige Hagelkörner, Überschwemmungen durch Starkregen bis hin zu Tornados mit einer unglaublichen Zerstörungskraft zählen zu den katastrophalen Auswirkungen von Superzellen, die vergleichsweise oft in den USA auftreten.

Zumeist aber lässt sich ein Gewitter einfach aussitzen und vom sicheren Fensterplatz aus beobachten – dass es ein unvergleichlich schönes Naturschauspiel ist, lässt sich freilich nicht bestreiten. Auch die Motive der beiden Sonderpostwertzeichen, die im Rahmen der Serie „Himmelsereignisse“ erscheinen, lassen den Betrachter ehrfürchtig staunen. Während das abgebildete Gewitter jedoch keine typische Ambossform aufweist, zeigt das Motiv der Superzelle eine eindeutige Rotation. Die bedrohliche Atmosphäre des Bildes lässt erahnen, welches Zerstörungspotenzial einer solchen Gewitterform innewohnt.

Erstausgabetag: 1. Juli 2021

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