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Künstlerisch, fantasievoll, surreal – so lassen sich die Motive der neuen Postwertzeichen-Dauerserie „Welt der Briefe“ in aller Kürze beschreiben. Auf spielerische Weise verbinden sie die verschiedensten Lebenswelten mit dem Brief, dem persönlichsten Botschafter der Welt, und kreieren ein originelles Gesamtbild, das zum Sammeln einlädt und die Lust am Schreiben zu neuem Leben erweckt.

Briefe auf Umlaufbahn

Seit Menschengedenken sind wir fasziniert von dem Anblick, den der Nachthimmel bietet. Insbesondere der Mond und die Planeten entfachen die Fantasie des Menschen, und so finden sie sich in unterschiedlichster Weise in der Musik, der Kunst und der Literatur. Einer der Begründer der Science-Fiction-Literatur ist Jules Verne, der mit seinem Roman „Von der Erde zum Mond“ aus dem Jahr 1865 viele Einzelheiten der ersten Mondlandung vorwegnahm. Was lange Zeit nur künstlerisch dargestellt wurde, rückte im 20. Jahrhundert mit theoretischen Abhandlungen zu Raketenantrieben in greifbare Nähe. Schon 1957 wurde der erste künstliche Erdsatellit Sputnik 1 in die Umlaufbahn geschossen und versetzte die Welt in Staunen. Nur wenige Jahre darauf umkreiste Juri Gagarin mit dem Raumschiff Wostok 1 die Erde und war damit der erste Mensch im All. Der Erfolg der Sowjetunion spornte die USA an: Im Rahmen des Apollo-Programms betrat am 21. Juli 1969 schließlich Neil Armstrong als erster Mensch den Mond.

Später wurde der Schwerpunkt der bemannten Raumfahrt auf die Entwicklung wiederverwendbarer Transportsysteme und Raumstationen in der Erdumlaufbahn verlagert. Anfang der 1970er-Jahre starteten die ersten Raumstationen Saljut 1 und Skylab. Im Jahr 2000 ging die permanent bemannte Internationale Raumstation ISS in Betrieb und ist es noch heute. Auf fantasievolle Weise würdigt der neue 70-Cent-Wert der Dauerserie „Welt der Briefe“ die Erfolge der Raumfahrt sowie der Erforschung von Erde und Weltall.

Doppeldecker mit Briefen

Die Möglichkeiten der Nachrichtenübermittlung sind vielfältig und haben eine lange Geschichte. Auch die Luftpost, der sich das Motiv des neuen 110-Cent-Postwertzeichens der Serie „Welt der Briefe“ annimmt, ist älter, als so mancher glauben mag. Jahrtausendelang diente die Brieftaube als Postbotin, bis die französischen Brüder Montgolfier im 18. Jahrhundert einen Heißluftballon, die sogenannte Montgolfière, entwickelten. Von nun an konnte sich der Mensch selbst in die Lüfte erheben. Der Durchbruch der Luftpost gelang jedoch erst mit der Erfindung des Flugzeugs. Am 17. Dezember 1903 erfolgte der erste motorisierte Flug der Welt. Die Brüder Wright hatten an diesem Tag noch keine Briefe im Gepäck, doch schon 1911 wurden im Rahmen einer Ausstellung im indischen Allahabad zum ersten Mal offiziell Briefe und Postkarten in einem Doppeldecker transportiert. Mit Genehmigung des Reichspostamts kam 1912 bei der Postkartenwoche „Flugpost am Rhein und am Main“ auch in Deutschland erstmals ein Flugzeug zum Einsatz.

Ein besonderes Interesse an Flugpostbelegen haben Briefmarkensammler, die sich der Aerophilatelie verschrieben haben. Von Bedeutung sind hierbei die verwendeten Briefmarken und Stempel, aber auch die Transportumstände – begehrt sind etwa gerettete Postsendungen aus verunglückten Flugzeugen. Die Krönung einer solchen Sammlung ist jedoch die „Inverted Jenny“, ein US-amerikanischer Briefmarkenfehldruck aus dem Jahr 1918, bei dem der abgebildete Doppeldecker Curtiss JN-4 mit dem Spitznamen „Jenny“ verkehrtherum gedruckt wurde. Mit nur hundert bekannten Exemplaren ist der Fehldruck der ersten Flugpostmarke der USA eine wertvolle Rarität.

Mond mit Briefen

Der Mond fasziniert nicht nur Sternbeobachter, sondern auch Komponisten, Künstler und Literaturschaffende: Wer kennt sie nicht, die „Mondscheinsonate“ des Jahres 1801 von Beethoven oder Debussys „Claire de lune“ aus dem Jahr 1905? Caspar David Friedrichs Ölgemälde „Zwei Männer in Betrachtung des Mondes“ von 1819/20 gilt als Identifikationsbild der deutschen Romantik. Einer der Begründer und bekanntesten Vertreter der Science-Fiction-Literatur, Jules Verne, nahm mit seinem Roman „Von der Erde zum Mond“ schon im Jahr 1865 Einzelheiten der ersten Mondlandung vorweg.

Eine Landung auf dem Mond rückte im 20. Jahrhundert in greifbare Nähe. Im Rahmen des US-amerikanischen Apollo-Programms betrat am 21. Juli 1969 Neil Armstrong als erster Mensch den Mond. Kurz darauf unterlegte die BBC das Spektakel mit David Bowies Meisterwerk „Space Oddity“. Würdigung erfuhren die Erfolge der Raumfahrt stets auch als Motive auf Briefmarken. Besondere Umschläge gehen oder gingen an Bord von Raketen und Raumstationen und wurden mit Apollo-Missionen bis zum Mond geflogen. Damit gehören sie zu den begehrtesten Sammlerstücken der Astrophilatelie. Eine Bereicherung der Sammlung stellt auch der neue 195-Cent-Wert der Dauerserie „Welt der Briefe“ dar, der den Mond umgeben von Briefen zeigt.

Brief-Raumsonde

Unbemannte Raumsonden dienen vor allem der Untersuchung von unerforschten Objekten im Sonnensystem. Die bekanntesten unter ihnen sind Voyager 1 und 2 der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA. Beide wurden 1977 zur Erkundung des äußeren Planetensystems und des interstellaren Raums ausgesandt. Auf ihren Flugbahnen vorbei an Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun lieferten sie umfangreiche Daten und detaillierte Bilder, die zu einem erheblichen Erkenntnisgewinn führten.

Die am weitesten von der Erde entfernten Objekte, die von Menschenhand kompiliert wurden und der Informationsübermittlung dienen, sind derzeit die Voyager Golden Records, zwei Datenplatten an Bord der Voyager-Raumsonden, welche Bild- und Audio-Informationen für das All enthalten und Zeugnis über die Menschheit ablegen sollen. Eine Raumsonde, konstruiert aus Stiften und Briefen, präsentiert der neue 225-Cent-Wert der Postwertzeichen- Serie „Welt der Briefe“.

Erstausgabetag: 1. März 2022

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