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Berlin ist eine der wenigen deutschen Städte, die ein in sich geschlossenes U-Bahn-Netz ihr Eigen nennen. Die Berliner U-Bahn, zu der es bereits im Jahr 1880 Vorschläge und Entwürfe gegeben hatte, konnte 1902 als Hoch- und Untergrundbahn eröffnet werden und war die erste elektrische Untergrundbahn für den öffentlichen Personenverkehr, die in Deutschland in Betrieb genommen wurde. Heute umfasst das Streckennetz etwa 150 Kilometer, an denen 175 Haltestellen liegen, die von neun Linien angefahren werden. Viele ihrer Haltepunkte weisen architektonische Besonderheiten auf. Das gilt auch für die im Ortsteil Wilmersdorf an der U-Bahn-Linie 3 gelegene Station Heidelberger Platz, deren südlicher Eingang auf dem neuen Sonderpostwertzeichen der Serie „U-Bahn-Stationen“ abgebildet ist.

Planungen für eine Anbindung der damals noch nicht eingemeindeten Stadt Deutsch-Wilmersdorf (ab 1912 Berlin-Wilmersdorf) begannen schon 1907. Doch erst drei Jahre später, nachdem sich die Stadtväter mit ihren Amtskollegen aus dem konkurrierenden Charlottenburg über den Streckenverlauf geeinigt hatten, wurden die Bauarbeiten für die Wilmersdorf-Dahlemer Schnellbahn aufgenommen. Die U-Bahn-Station Heidelberger Platz, für die der Architekt Wilhelm Leitgebel verantwortlich zeichnete, wirkt mit ihren hohen Decken, den doppelreihigen Kreuzgratgewölben und den markanten, mit Ketten leicht versetzt über den Gleisen befestigten Pendelleuchten wie eine Kathedrale. Die imposante Raumwirkung wird durch die gekrümmte Lage der Halle und des Mittelbahnsteigs verstärkt. An den Enden des Bahnsteigs schließen sich mit Fliesen, Steinplatten und Mosaik-Blumengirlanden verzierte Vorhallen an, durch die man zu den Ausgängen gelangt.

Die U-Bahn-Station Heidelberger Platz mit ihrem sakralen Charakter gilt vielen Einwohnern und Touristen als die schönste Haltestelle der Stadt. Eine der eindrucksvollsten ist sie ganz bestimmt. Sie steht, wie auch die meisten anderen Haltestellen der Berliner U-Bahn, unter Denkmalschutz.

Erstausgabetag: 1. März 2022

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