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Zu den bekanntesten und schönsten Naturereignissen gehört das in bunten Farben über den Nachthimmel tanzende, geisterhaft anmutende Polarlicht. Auch wenn wir uns heute erklären können, wie das Phänomen zustande kommt, können wir es nicht längerfristig vorhersagen.

Als selten kann man das Lichtspiel indes nicht bezeichnen – vorausgesetzt, man befindet sich nahe dem Nord- oder Südpol. Hier nämlich sind die zumeist gelbgrünen Bögen in klaren Winternächten beinahe täglich zu sehen. In unseren Breitengraden sieht das schon anders aus: Mit Glück leuchtet es eher rötlich-diffus in höchstens zwanzig Nächten pro Jahr.

Bei der Entstehung von Polarlichtern, die im Norden „Aurora borealis“ und im Süden „Aurora australis“ genannt werden, passiert – einfach erklärt – Folgendes: Die Sonne gibt permanent und in alle Richtungen einen Plasmastrom aus energiegeladenen Teilchen und phasenweise lebensfeindlicher Strahlung ab, vor dem die Erde dank ihres Magnetfeldes sowie ihrer Atmosphäre geschützt ist. Es gibt allerdings Schwachstellen, zu denen sowohl der Nord- als auch der Südpol gehören, da dort die Magnetfeldlinien in einem Radius von rund 2500 Kilometern ein- und austreten. Hier können die Teilchen bis in die Atmosphäre vordringen, wo sie mit den Luftmolekülen reagieren und dabei leuchten.

Welche Farben und Formen das Polarlicht annimmt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel der Stärke des Sonnenwindes, den atmosphärischen Bestandteilen und der Höhe, in der das Schauspiel stattfindet. Möglich sind grüne, rote, blaue, violette sowie Mischfarben. Auch die Formen sind so vielfältig, dass sich jeder Beobachter sicher sein kann, einem einmaligen Ereignis beizuwohnen. Besonders eindrucksvoll sind gewaltige, den Himmel überspannende und sanft flatternde Vorhänge sowie die Korona, ein prächtiges, aktives Polarlicht, das senkrecht über dem Beobachter steht.

Erstausgabetag: 7. April 2022

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