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Der Sylvensteinsee, der auch unter dem Namen Sylvensteinspeicher bekannt ist und nach einem markanten Felsrücken benannt wurde, befindet sich nahe der Grenze zu Tirol im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Südlich des ältesten staatlichen Wasserspeichers Bayerns erhebt sich die imposante Berglandschaft des Karwendels mit über 2000 Meter hohen Gipfeln. Einen Blick aus der Vogelperspektive auf den türkis-grünen Stausee im oberen Isarwinkel werfen die beiden als Zusammendruck erscheinenden Sonderpostwertzeichen der Serie „Deutschland von oben“.

Seit dem Bau der Stauanlage von 1954 bis 1959, für den nicht nur Straßen verlegt werden mussten, sondern gleich ein ganzes Dorf abgetragen und an höhergelegener Stelle wiederaufgebaut wurde, dient diese neben dem Hochwasserschutz vornehmlich der Niedrigwasser- Aufbesserung der Isar. Für die Feinregulierung des Wassers sorgt ein Kavernen-Kraftwerk, das gleichzeitig nachhaltigen elektrischen Strom erzeugt. Höchste Priorität hatte von Beginn an die Sicherheit. Demzufolge wurde die Speicheranlage zwischen 1994 und 2004 saniert, erweitert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Ihre zuverlässige Funktion stellte sie bei den schweren Hochwasserereignissen von 1999 und 2005 sowie im Jahrhundertsommer 2003 eindrucksvoll unter Beweis.

Trotz aller Eingriffe gilt die Isar als eine der besterhaltenen Wildflusslandschaften der nördlichen Kalkalpen. Zu einem attraktiven Lebensraum für Tiere und Pflanzen hat sich auch der Sylvensteinsee entwickelt. Seit Jahrzehnten sind weite Flächen der umliegenden Region als nationale wie internationale Schutzgebiete ausgewiesen. Als beliebtes Freizeit- und Erholungsgebiet mit einem Badegewässer wird der Stausee zudem regelmäßig auf seine Wasserqualität untersucht. Von der Faller-Klamm-Brücke, die ein Teil der Deutschen Alpenstraße ist, bietet sich bei strahlendem Sonnenschein eine besonders schöne Aussicht auf die fjordartige Landschaft des glasklaren Sylvensteinsees inmitten der bayerischen Berge.

Erstausgabetag: 2. Juni 2022

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