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(tb) Der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) möchte nicht ausschließen, dass dieses Jahr in Deutschland weniger Pakete als im Vorjahr transportiert werden. In einer Mitte Juni vorgestellten Marktanalyse zeigt er sich zwar optimistisch, dass die Anbieter das Niveau von 2021 halten können, also nur eine Seitwärtsbewegung eintrete.

Aber auch ein Rückgang sei möglich, die Wachstumsdelle in jedem Falle erkennbar. Die Hauptursachen dafür sieht der BIEK in den staatlich verordneten Unternehmensschließungen in China und in der russischen Aggression gegen die Ukraine.

Für die Zukunft zeichnet der BIEK in besseres Bild. Bis 2026 sei mit einem durchschnittlichen Wachstum der Sendungsmengen um 4,7 Prozent im Jahr zu rechnen. Das entspreche zwar nicht mehr dem Zuwachs der Vergangenheit, doch könne die Branche mit Optimismus nach vorn blicken. Auch gilt es zu berücksichtigen, dass die Wachstumsraten von einer größeren Ausgangsbasis berechnet werden, somit automatisch tendentiell sinken. Ein prozentual zweistelliger Zuwachs wie in den vergangenen beiden Jahren sei aber nicht mehr zu erwarten.

Gewisse Sorgen bereitet der Branche die Gewinnung qualifizierten Personals. 2021 gelang es, 10.800 neue Mitarbeiter einzustellen, sodass jetzt 266.000 Beschäftigte für die Paketdienste arbeiten. Wegen der Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt zahlten die meisten Anbieter längst mehr als den neuen Mindestlohn von zwölf Euro die Stunde. Da zudem die Preise Energie, vor allem Kraftstoffe, und andere benötigte Artikel gestiegen seien, mussten die Paketdienste ihre Entgelte anheben. Im Durchschnitt kostete 2021 ein Paket 5,97 Euro – nach 5,81 Euro im Vorjahr. Damit konnten die Anbieter den seit Jahren anhaltenden kontinuierlichen Rückgang der Erlöse pro Paket beenden.