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Seit dem Erscheinen der ersten Krypto-Briefmarke sind bereits fünf Jahre vergangen. Diese erste Ausgabe wurde von Gibraltar im Jahr 2018 veröffentlicht.Seitdem sind viele, auch europäische Postverwaltungen diesem Trend gefolgt.

Besonders hervorzuheben ist dabei die auch ansonsten einfalls-reiche Ausgabepolitik der österreichischen Post. Dort sind diverse Briefmarken mit Goldbarren auf einem angehängten Zierfeld und Kryptowährung in kleiner Stückzahl erschienen. Diese Briefmarkenausgaben sollen genauso für den Philatelisten wie für den Krypto-Enthusiasten interessant sein. Die künstliche Verknappung und der teilweise sehr hohe Preis sorgen dafür, dass nicht jeder Österreichsammler diese Ausgaben sein Eigen nennen kann.

Ausgaben mit Krypto-Briefmarken gibt es in vielen verschiedenen Formen. In der einfachsten kann über einen Code auf ein digitales Äquivalent dieser Briefmarke zugegriffen werden, welches damit im Online-Konto des Besitzers erscheint. Dabei handelt es sich dann um ein NFT (non-fungible token = Digitales Unikat zu Sammelzwecken). In unseren Katalogen sind solche Informationen in den entsprechenden Briefmarkensätzen in den Fußnoten vermerkt.

In manchen Ländern gibt es jedoch Ausgaben, die einen so hohen Nominalwert haben (mit einem aufgeklebten Goldbarren), dass es dafür keinen passenden Dienst bei der jeweiligen Post zu erwerben gibt. In solchen Fällen werden wir künftig anders mit der Katalogisierung verfahren als bisher. Da es sich dabei um frankaturgültige Briefmarken handelt, werden sie weiterhin im Hauptteil gelistet. Die fortlaufende Nummerierung sowie die chronologische Einsortierung im Hauptteil helfen außerdem bei der Auffindbarkeit dieser Briefmarken. Zur Verdeutlichung ihres Sonderstatus werden wir jedoch die Ausführlichkeit, die Schriftgröße und auch den Schriftstil anpassen. Diese Ausgaben werden auch nicht mehr in den jeweiligen Jahrgang hinzugerechnet, da wir – und das machen wir beispielsweise in Österreich auch durch einen expliziten Hinweis deutlich – diese Ausgaben nicht als notwendigen Bestandteil einer vollständigen Sammlung des Landes betrachten.

Bei vielen Einzelfällen wird uns die Entscheidung nicht so leicht fallen, da es sehr viele Varianten gibt, die irgendwo zwischen diesen Beispielen liegen. In einem solchen Fall überprüft die MICHEL-Redaktion alle Faktoren genau und entscheidet entsprechend.

Kurz zusammengefasst: Ausgaben, die sich abgesehen von einem zusätzlichen NFT nicht von normalen (Sonder-)Ausgaben unterscheiden, bekommen weiterhin eine normale Katalogisierung. In der Fußnote stehen wie üblich weiterführende Informationen bspw. zu den zugehörigen NFTs. Ausgaben, die wir aufgrund ihres Verkaufspreises und/oder der Höhe ihrer Nominale nicht mehr als gewöhnliche Ausgabe betrachten, werden wir – auch rückwirkend – in einer kleineren Schrift und ohne Abbildung drucken und nicht mehr in den Jahrgangswert einrechnen.

Dieses Verfahren für Krypto-Briefmarken wurde im vergangenen Jahr von der MICHEL-Redaktion erarbeitet und ist die derzeit beste Lösung: Alle erforderlichen Informationen sind weiterhin verfügbar, während gleichzeitig auch die Sammelbarkeit der Länder gewahrt wird.

Wir hoffen, mit dieser Änderung sowohl der bewährten MICHEL-Tradition als auch den Interessen der Sammler weitestgehend gerecht zu werden.

MICHEL