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(tb) Längere Brieflaufzeiten haben nicht nur Folgen für Privat- und kleine Geschäftskunden, die künftig bei Fristsachen berücksichtigen müssen, dass zumindest mit drei Tagen Regellaufzeit zu rechnen ist. Sie erhöhen in einigen Bereichen auch die Kosten des Gesundheitssystems. Darauf wies Janosch Dahmen hin. Der gesundheitspolitische Sprecher der Bundestagsfaktion Bündnis 90/Die Grünen nannte als Beispiel die Tests, denen Neugeborene unterzogen werden.

Die Teststreifen müssen möglichst schnell die spezialisierten Labore erreichen und bei einem Befund den Arzt. Bislang erfolgt der Versand gewöhnlich per Standardbrief, der gemäß den gesetzlichen Bestimmungen binnen eines Tages, maximal zweier Tage den Empfänger erreicht. Diese Laufzeit wird künftig Eilsendungen vorbehalten sein, die deutlich mehr als Standardbriefe kosten. Das gilt auch dann, wenn die Deutsche Post neben dem Angebot von DHL Express eine Art A-Post-Dienst mit klassischer Briefzustellung aufbaut, denn dieser A-Post-Dienst wird höhere Entgelte berechnen als der Standardversand mit drei bis vier Tagen Brieflaufzeit.

Ärzte zählen gewöhnlich zu den kleinen Geschäftskunden, die im Postgesetz gleich den Privatkunden gewichtet werden: Die Laufzeitvorgaben nach aktuellem Postgesetz gelten nur für diese, nicht für große Geschäftskunden mit eigenen Verträgen. Dass die Ärzte und Labore die voraussehbar höheren Entgelte an die Krankenkassen weiterreichen können, ist bislang nicht festgelegt. Neben den Tests Neugeborener gibt es jede Menge weiterer medizinischer Untersuchungen, die eine schnelle Postbeförderung erfordern.