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(tb) Die Zollpolitik des aktuellen US-amerikanischen Präsidenten führte Ende August zu erheblichen Einschränkungen im gewöhnlichen Paketverkehr aus Europa. Nach einer Warnung von PostEurop nahmen mehrere Postunternehmen nur noch private Geschenkpakete mit einem maximalen Warenwert an, aber keine Sendungen von Geschäftskunden mehr. Zu diesen Postunternehmen zählte auch die Deutsche Post.

Sie legte einen Höchstwert von 85 Euro für den Inhalt eines Paketes fest. Das entspricht in etwa 100 Dollar, dem aktuellen Höchstbetrag für zollfreie Privateinfuhren in die Staaten. Zudem musste die Zollerklärung die klare Deklaration „Gift“ aufweisen, also Geschenk.

Sendungen mit höherem Warenwert sowie Geschäftspakete transportierte die Deutsche Post ab 26. August nur noch zu deutlich höheren Entgelten via DHL Express. Für Sendungen von Geschäftskunden entfiel zudem jegliche Zollfreiheitsgrenze, sodass auch für Lieferungen im Wert von unter 100 Dollar Zoll zu entrichten ist.

Auch andere Postunternehmen wie die dänisch-schwedische PostNord und die Österreichische Post reduzierten ihre Angebote für den Versand in die Vereinigten Staaten deutlich. Die belgische bpost stellte ihn mit dem 22. August sogar vorübergehend ganz ein.

Darüber hinaus wiesen die meisten Anbieter auf die durch die Zollpolitik drohenden längeren Laufzeiten hin, zumal die US-Behörden mitgeteilt hatten, wegen eine befürchteten Missbrauchs der für private Geschenksendungen geltenden Regelungen Pakete allgemein strenger kontrollieren zu wollen.

Die neuen, in verschiedenen Punkten anfangs unklaren Regeln – unter anderem fehlten Angaben, wie die Daten an die Zollbehörden zu übermitteln sind – galten für alle ab dem 29. August eingehenden Pakete. Daher reagierten die europäischen Postunternehmen frühzeitig. Bis zu diesem Zeitpunkt galt, dass sowohl Privat- als auch Geschäftspakete mit einem Wert von bis zu 800 Dollar ohne Verzollung in die Staaten gelangen durften. Diese Regelung, die den schönen Namen „De-minimis-Ausnahmregelung trägt, entfiel mit dem 29. August vollständig. Private Geschenksendungen werden nur nicht zolltechnisch bearbeitet, weil dies nicht zu bewältigen wäre.