(tb) Bereits im ersten Halbjahr 2025 langten bei der Bundesnetzagentur 22.981 Beschwerden über schlechte Leistungen von Post- und Paketdiensten ein. Damit stieg die Zahl der Klagen gegenüber dem Wert des Vorjahres um satte 13,4 Prozent. Anders als in früheren Jahren wies die Regulierungsbehörde darauf hin, das sich neun von zehn Beschwerden gegen die Deutsche Post richteten. Das muss zwar noch nicht bedeuten, dass die Kunden tatsächlich immer die Arbeit des Konzerns kritisierten – mancher spricht noch immer von der „Post“, auch wenn eine Sendung von einem Wettbewerber der Deutschen Post zugestellt wurde. Eindeutig kann man aber festhalten, dass die Leistungsqualität des Marktführers nachgelassen hat.
81 Prozent der Beschwerden betrafen die mangelhafte Zustellung, sei es nach zu langer Laufzeit, sei es durch Beschädigungen im Postlauf. Auch falsch eingeworfene Sendungen belasten die Empfänger. 57 Prozent der Beschwerden richteten sich gegen Leistungen im Brief-, 37 Prozent im Paketdienst. Damit ist letzteres Segment deutlich überrepräsentiert, da bislang nicht auf 57 Briefe 37 Pakete kommen. Doch auch geschlossene oder mit zu wenig Personal besetzte Postfilialen und nicht geleerte Briefkästen ziehen Beschwerden der Kunden nach sich.
Nach Bekanntgabe der neuen Zahlen wies die Verbraucherzentrale Niedersachsen auf ein Angebot hin, dass den Bürgern dabei helfen soll, Probleme mit der Postbeförderung zielgerichtet zu adressieren. Nicht immer ist nämlich eine Beschwerde bei der Bundesnetzagentur oder gar die Einschaltung der Schlichtungsstelle der Regulierungsbehörde hilfreich. Vielfach hilft es auch, sich direkt an den Post- oder Paketdienst zu wenden und eventuell sogar Ansprüche geltend zu machen. Die Verbraucherzentralen haben zudem Musterbriefe entworfen. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen bietet dies unter https://www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/themen/kaufen-reklamieren/musterbriefe-kaufen-reklamieren/postaerger-beschwerde-tool an, doch erscheint die Hilfestellung auch auf den Internet-Seiten anderer Verbraucherzentralen.