MiR 5 2017 Seite 13-8(mi) Die trutzig oberhalb von Eisenach gelegene Wartburg ist nicht nur ein zentraler Ort im 500. Jubiläumsjahr der Reformation. Sie stand auch zuvor immer wieder im Zentrum der deutschen Geschichte.

 

Im 13. Jahrhundert war sie Schauplatz des sagenhaften Sängerwettstreits mit Walther von der Vogelweide und auch Wohnsitz der Heiligen Elisabeth. Martin Luther fand hier 1521 Schutz und übersetzte das Neue Testament ins Deutsche. Damit wurde die Heilige Schrift erstmals für jeden zugänglich. 1817 trafen sich in den Mauern der Wartburg die deutschen Burschenschaften zum Wartburgfest, später inspirierte sie Richard Wagner zu seiner romantischen Oper „Tannhäuser“.

 

Carl Alexander, Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach, betrieb ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die Wiederherstellung der mittlerweile fast verfallenen Wartburg, um „der Nation ein Denkmal zu schenken“. Die Burg erhielt in einem Jahrzehnte währenden Umbauprozess ihr heutiges Aussehen. Die noch erhaltenen alten Gemäuer wie der Palas wurden durch Neubauten im mittelalterlichen Stil ergänzt. Dabei ließen sich der Großherzog und sein Architekt Hugo von Ritgen von den damals üblichen, romantischen Vorstellungen des 19. Jahrhunderts über das Mittelalter leiten. Seit 1858 trägt der Hauptturm der Burg ein vergoldetes Kreuz, als sichtbares Symbol für die religiöse Bedeutung der Wartburg. Die Wartburg ist heute eine der bekanntesten Burgen Deutschlands und gehört seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

 

Das Motiv dieses Sonderpostwertzeichens ist von Nicole Elsenbach aus Hückeswagen entworfen worden. Erstausgabetag: 11. Mai 2017.

 

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