Der Begriff „Post“ leitet sich vom lateinischen „posita“ ab, was „festgestellt“ bedeutet und die Übermittlungswege, sogenannte Kurse, auf festgelegten Strecken zu regelmäßigen Zeiten beschreibt.

Das Postwertzeichen aus der Serie „Europa“ gilt der Geschichte der im staatlichen Auftrag organisierten Post, die sich in Europa bis ins Mittelalter zurückverfolgen lässt.

Federführend bei der Etablierung des europäischen Postwesens war die aus der Lombardei stammende Kurierfamilie de Tasso, die sich ab 1650 von Thurn und Taxis nannte. 1490 beauftragte der römisch-deutsche König und spätere Kaiser Maximilian I. die Brüder Janetto und Francesco de Tasso mit der Einrichtung einer Postverbindung. Mithilfe ihrer Familie schufen sie den Niederländischen Postkurs, auf dem Briefe von Innsbruck in die Niederlande und bis nach Italien übermittelt werden konnten. Dieser Postkurs gilt als der erste dauerhaft betriebene, zentral organisierte Postweg im Heiligen Römischen Reich und das Jahr 1490 als das Gründungsjahr des neuzeitlichen europäischen Postwesens.

Entlang der Route entstanden Poststationen, an denen Reiter und Pferde wechselten und die Boten einander die Sendungen wie eine Staffel übergaben. 1597 erklärte Rudolf II. das Postwesen zum kaiserlichen Hoheitsrecht, dem Postregal, nach dem ausschließlich der Staat das Recht hatte, Posteinrichtungen zu gründen und zu betreiben. Das Monopol hierzu erhielt die Familie de Tasso. Seither führten ihre Abkömmlinge die Kaiserliche Reichspost. Doch ihre Monopolstellung war nicht unangefochten: Landesfürsten erkannten das Postregal nicht an, reichsstädtische Botenanstalten erstarkten, und es wurden Landespostanstalten etabliert, die eigene Postwege einrichteten. Um 1800 waren alle mitteleuropäischen Städte durch Postkurse verbunden, allerdings nicht mehr nur durch die Kaiserliche Reichspost, die immer wieder Routen hatte abtreten müssen.

Erstausgabetag: 7. Mai 2020

Das Motiv ist von Michael Kunter aus Berlin entworfen worden.

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